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Geert Wilders.

© dpa

Initiative ruft indirekt zum Boykott auf: Ärger für Hotel nach Besuch Geert Wilders’

Die Initiative „Rechtspopulismus stoppen“ hat in einem offenen Brief indirekt zum Boykott des "Hotel Berlin" am Lützowplatz aufgerufen. Dort war am 2. Oktober dieses Jahres der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders aufgetreten.

Das Bündnis kritisiert die Hotelleitung, dem „Rassisten Wilders ein Podium geboten zu haben“ – der Niederländer gilt als antimuslimischer Stimmungsmacher. Man wolle nun die Abgeordneten des Bundestags und Diplomaten auf die Geschäftspraxis des Hotels hinweisen. Insbesondere muslimisch geprägten Ländern „dürfte es kaum zumutbar sein“, dort ihre Staatsangehörigen unterzubringen. Das Bündnis spricht von einem Generalverdacht gegen Einwanderer im allgemeinen und Muslime im besonderen, der unter anderem von Politikern wie Wilders gefördert werde.

Im „Hotel Berlin“ gibt man sich zurückhaltend. Man unterstütze grundsätzlich eine freie Meinungsäußerung. „Wir zensieren nicht“, sagte eine Hotelsprecherin. Nach den Reaktionen auf den Auftritt des Rechtspopulisten wolle man künftig aber differenzierter vorgehen. Gegen Wilders hatte es lautstarke Proteste gegeben. Den Niederländer bewachten Staatsschützer, zuvor hatte es umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen gegeben. Der Tagungsort am Lützowplatz war wochenlang geheim gehalten worden.

Vergangenen Juni hatte der Chef der rechtsextremen NPD, Udo Voigt, gegen ein Hotel in Bad Saarow vor Gericht verloren. Das Hotel hatte Voigt wegen seiner politischen Überzeugung kein Zimmer vermietet. Das Landgericht in Frankfurt (Oder) wies Voigts Klage ab. Das Haus sei Privateigentum und dürfe sich seine Gäste aussuchen.

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