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ÄRGER UM NEUE VERTRÄGE: Die Musikschullehrer demonstrierten für mehr Geld und Sicherheit

Nur halb so viel wie Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen verdienen die Lehrer an Musikschulen. Am Dienstag machten sie gegen die neuen Honorarverträge mobil.

DEMO AM KONZERTHAUS

Musikschullehrer, ihre Schüler und Eltern haben am Dienstag am Gendarmenmarkt für sicherere Arbeitsbedingungen an den öffentlichen Berliner Musikschulen demonstriert. Nach Schätzung der Organisatoren nahmen 800 Personen teil, laut Polizei 500 Personen.

KAUM FESTANGESTELLTE

Mit einer Schule, die ihre Lehrer nicht anstellt, sondern 1500 von ihnen als Honorarkräfte abspeist, sei Berlin im negativen Sinne einmalig, kritisierte Stefan Gretsch, Bundesvorsitzender der Fachgruppe Musik bei der Gewerkschaft Verdi. Sie hatte mit der Landeslehrervertretung zu der Demonstration aufgerufen Insgesamt 92 Prozent der Berliner Musiklehrer sind laut Verdi als Honorarkräfte tätig, 80 Prozent laut Senatsverwaltung für Bildung. Die Organisatoren fordern einen Tarifvertrag für arbeitnehmerähnlich Beschäftigte und einen Zeitplan, um Verträge schrittweise auf Festanstellungen umzustellen.

NEUE VERTRÄGE

Anlass für den Protest sind neue Ausführungsvorschriften für Honorarverträge, denen Musiklehrer mit bestehenden Verträgen bis Mai zustimmen müssen, wenn sie im nächsten Schuljahr weiterarbeiten wollen. Durch die Verträge wird das Honorar nun wie bei Freiberuflern monatlich nach Leistungsnachweis abgerechnet. Die Musikschullehrer befürchten Einkommenseinbußen. Trotz gleicher Qualifikation liege das maximale Brutto-Einkommen eines Musikschullehrers bei 2.187 Euro und damit 2.513
Euro unter dem Einstiegsgehalt der Lehrer an allgemeinbildenden Schulen, sagte Anno Blissenbach von der Landes-Lehrervertretung der Musikschulen.

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