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Berlin: Ärztekammer gegen schwarze Listen

Wird zu oft kankgeschrieben? Kassen wollen Namen nennen

Die Berliner Ärztekammer ermutigt Mediziner zum juristischen Vorgehen gegen „schwarze Listen“. Einige Krankenkassen planen, auf Listen die Namen solcher Ärzte zu veröffentlichen, die besonders häufig krankschreiben. Diesen Plan kritisierte Kammerchef Günther Jonitz am Montag als „ungerechtfertigtes Kesseltreiben“.

Nach Presseberichten richtet sich der Verdacht der Kassen gegen mehr als 200 Ärzte. Wenn Mediziner „pauschal diffamiert und vorverurteilt“ würden, sei das „ein klarer Fall von Verleumdung“, betonte Jonitz. Nach seiner Einschätzung haben die Betroffenen „beste Chancen, juristisch dagegen vorzugehen“. Grundsätzlich sei davon auszugehen, dass nur der behandelnde Arzt Einblick in die Lebens und Gesundheitssituation eines Patienten habe und sich eine Krankschreibung in der Regel gut begründen lasse.

„Einzelne schwarze Schafe“ wollte der Ärztekammer-Chef aber nicht ausschließen. Sollte sich ein Verdacht erhärten, könne die Ärztekammer den Betroffenen Rügen mit Geldstrafen erteilen oder ein Berufsgerichtsverfahren einleiten. dpa

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