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Berlin: Agatha Christie: Ein Fall für den Enkel

Der Enkel von Agatha Christie könnte auch einer ihrer Romanfiguren sein - der rotgesichtige Landjunker mit dem wirren Haarschopf beispielsweise, der im Pferdestall die Leiche findet. Doch ein Landjunker ist Mathew Prichard im wahren Leben keineswegs.

Der Enkel von Agatha Christie könnte auch einer ihrer Romanfiguren sein - der rotgesichtige Landjunker mit dem wirren Haarschopf beispielsweise, der im Pferdestall die Leiche findet. Doch ein Landjunker ist Mathew Prichard im wahren Leben keineswegs. Er leitet in London das Familienunternehmen, das die Werke seiner Großmutter in 44 Ländern der Welt vermarktet. In dieser Funktion ist der 56-Jährige gestern und heute auch in Berlin. Im Kulturforum am Potsdamer Platz startet heute die Ausstellung "Agatha Christie und der Orient. Kriminalistik und Archäologie". "Meiner Großmutter hätte das gefallen", meinte Mathew Prichard. Die heute eröffnete Ausstellung beschreibt Lebensabschnitte, die fast unbekannt sind. Zum Beispiel, dass die weitgereiste Britin ihren Ehemann, den Archäologen Max Mallowan, in Mesopotamien kennenlernte. Fast 30 Jahre begleitete sie ihn zu seinen Ausgrabungen. Erst später begann sie mit dem Schreiben - insgesamt entstanden rund 85 Werke. An diese Zeit hat Mathew Prichard lebhafte Erinnerungen. "Sie starb erst, als ich über 30 Jahre alt war." Eine ganz normale Großmutter sei die Krimi-Autorin gewesen: Sie las dem einzigen Enkel Märchen vor und nahm ihn später mit nach Bayreuth zu den Wagner-Festspielen. Die Abenteurerin wäre gerne Sängerin geworden. Gesungen hat sie aber nur im Kreis der Familie. In der Öffentlichkeit war Agatha Christie eher scheu.

rcf

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