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Berlin: Airport-Express: Der neue Flughafen hängt am alten Kreuz (Kommentar)

Anders als der Senat von Berlin bis 1995 treibt der neue Bahnchef Hartmut Mehdorn keine Finanzpolitik nach dem Motto "Augen zu, es wird schon gut gehen". Mehdorn weiß, dass sein Unternehmen am Rande der Pleite arbeitet, und hat deshalb die Notbremse gezogen.

Anders als der Senat von Berlin bis 1995 treibt der neue Bahnchef Hartmut Mehdorn keine Finanzpolitik nach dem Motto "Augen zu, es wird schon gut gehen". Mehdorn weiß, dass sein Unternehmen am Rande der Pleite arbeitet, und hat deshalb die Notbremse gezogen. Jene Bauvorhaben werden auf den Prüfstand gestellt, die nicht schon so weit gediehen sind, dass ein Baustopp kontraproduktiv wäre. Das trifft vor allem Projekte in Berlin. Hier war der Nachholbedarf besonders groß und deshalb ist auch besonders viel noch nicht fertig. Das bedeutet aber nicht zwingend, dass es nun überflüssig wäre. Der Bahnhof Ostkreuz, nicht ohne Grund Rostkreuz genannt, kann die Verkehrsmassen nicht mehr aufnehmen. Der Großflughafen Schönefeld wird nur prosperieren, wenn er mit einer schnellen Bahnverbindung an die Innenstadt angebunden ist. Im Fernbahntunnel unter der Innenstadt nur zwei statt vier Gleise zu verlegen, ist nicht komisch, sondern trist. Schimpfen hilft aber nichts. Die Beteiligten müssen sagen, was sie in Berlin wollen - und dann der Bahn bei der Finanzierung im Rahmen dessen, was die EU erlaubt, Hilfestellung geben. Und die Bahn AG selbst könnte sich über eine Anleihe am Kapitalmarkt das nötige Geld beschaffen. Fest steht eines: Was jetzt nicht gebaut wird, wird nie mehr gebaut.

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