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Berlin: Aktion "Gesicht zeigen!": Prominente machen sich stark gegen Fremdenhass

Schauspieler und Moderatoren, Sportler und Musiker, Schriftsteller und Kabarettisten engagieren sich gegen Rechtsextremismus und Rassismus: 42 Prominente unterstützen bisher die Kampagne "Gesicht zeigen", die gestern von den Initiatoren der "Aktion weltoffenes Deutschland" im Haus der Kulturen der Welt vorgestellt wurde. Gegründet wurde die Aktion kurz nach dem Anschlag auf eine Gruppe russischer Juden in Düsseldorf von Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye und Paul Spiegel und Michel Friedman vom Zentralrat der Juden.

Schauspieler und Moderatoren, Sportler und Musiker, Schriftsteller und Kabarettisten engagieren sich gegen Rechtsextremismus und Rassismus: 42 Prominente unterstützen bisher die Kampagne "Gesicht zeigen", die gestern von den Initiatoren der "Aktion weltoffenes Deutschland" im Haus der Kulturen der Welt vorgestellt wurde. Gegründet wurde die Aktion kurz nach dem Anschlag auf eine Gruppe russischer Juden in Düsseldorf von Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye und Paul Spiegel und Michel Friedman vom Zentralrat der Juden.

Persönlich erschienen waren gestern der Ex-Profiboxer Henry Maske, die Schauspieler Rainer Hunold und Iris Berben, die Moderatoren Axel Bulthaupt und Maybrit Illner. Zu den weiteren Unterstützern zählen unter anderen Franz Beckenbauer, Edzard Reuter, Katarina Witt. Schirmherr ist Bundespräsident Johannes Rau. "Rassismus und Fremdenhass haben in Deutschland keinen Platz - das wollen wir mit der Kampagne deutlich machen", sagte Regierungssprecher Heye. "Gesicht zeigen" solle Menschen vereinen, die bereit seien, "mit ihren Talenten und ihren Möglichkeiten dazu beizutragen, dass in Deutschland ein Klima von Ächtung und Verachtung rechtsextremer Gewalt entsteht."

In den kommenden Wochen will "Gesicht zeigen!" mit Fernseh- und Kinospots an die Öffentlichkeit gehen. Außerdem sollen die prominenten Unterstützer mit bereits existierenden Initiativen, die sich oft mit geringen Mitteln und wenig Unterstützung von der Bevölkerung dem Kampf gegen Rechts verschrieben haben, vernetzt werden. "An Brennpunkten rechter Gewalt" sollten kleine Initiativen durch den Einsatz prominenter Gesichter, aber auch mit deren konkretem Engagement unterstützt werden, sagte Heye. Einige Kontakte sind bereits geknüpft: Moderator Günter Jauch hat eine Patenschaft für das brandenburgische Projekt "Straßenfußball für Toleranz" übernommen.

Henry Maske, der sagte, "wenn man gegen Rechtsextremismus etwas unternehmen will, muss man auch an die Ursachen ran", hat im Internet eine Fotoinitiative gestartet. Unter www.deutschebilder.de werden Jugendliche ermuntert, ihr persönliches Deutschlandbild in Foto und Text ins Netz zu stellen. ZDF-Talkmasterin Maybrit Illner hat die Patenschaft für die Regionale Arbeitsstelle für Ausländerfragen, Jugendarbeit und Schule (RAA) in Strausberg übernommen.

Sie hoffe, dass sie der RAA vor allem zu mehr Geld verhelfen könnte. "Jugendarbeit ist nicht nur wichtig, sondern sie kostet auch etwas", sagte sie. Dass eine Initiative wie die RAA mit 45 000 Mark aus Lottogeldern jährlich überleben müsse, sei "absurd". Auch Sanem Kleff vom Bundesverband Aktion Courage nutzte die Gelegenheit, darauf zu verweisen, dass viele demokratische Initiativen permanent ums Überleben kämpften: "Ich hoffe sehr, dass die prominente Unterstützung tatsächlich stattfindet", sagte er, "zahllose Vereine arbeiten praktisch ohne Mittel."

Praxis Bülowbogen-Darsteller Rainer Hunold sucht noch nach einem passenden Projekt im Berliner Umland. Wenn er eins gefunden habe, erklärte er, sei er auch durchaus willens, Zeit zu investieren: "Was in diesem Land passiert, ist schockierend, dagegen muss jeder zivilisierte Mensch etwas unternehmen wollen."

Jeannette Goddar

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