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Ein Abschleppwagen hätte zu tun in der Nürnberger Straße: "Es ist im Grunde jeden Tag das Gleiche", schreibt uns Anke von Loyen.

© Anke von Loyen

Aktionswoche der Polizei: Beton und Blumen gegen zugeparkte Radwege

Die Berliner Polizei kämpft eine Woche lang verstärkt gegen Falschparker. Unser Autor glaubt nicht, dass viel dabei heraus kommt und wünscht sich Blumenkübel auf Berlins Straßen.

In dieser Woche will die Berliner Polizei zeigen, dass sie die vielen Beschwerden über Falschparker ernst nimmt. 200 einschlägig bekannte Straßen wollen die Beamten besuchen und dort aufräumen – bis Freitag. Es gibt viel zu tun: Autofahrer über ihr Fehlverhalten aufklären, Strafzettel von 15 oder vielleicht sogar 35 Euro ausstellen. Wenn es schlimm kommt, müssen die Blockierer ihr Auto anderswo wieder abholen. Das ist aber sehr unwahrscheinlich, denn es kann Stunden dauern, auch nur einen einzigen Wagen abschleppen zu lassen.

Bei einer dieser Aktionen am Heinrichplatz in Kreuzberg wurden am Montag die schlimmsten Erwartungen noch übertroffen: Trotz der Präsenz von Polizei und Ordnungsamt stellten sich ständig neue Falschparker ein. „Fehlendes Unrechtsbewusstsein“ beklagt Rainer Paetsch vom Fachbereich Verkehr. Der Polizist vermutet, dass es spätestens in einer Stunde wieder so aussieht wie vorher.

Feste Barrieren könnten Radwege schützen

Diese Aktion ist ein Zeichen großer Hilflosigkeit. Was gibt es denn dort aufzuklären? Jeder Falschparker weiß, dass er andere gefährdet – darunter Kinder, die keine freie Sicht haben. Wer freundlich bequatscht wird und ein paar Euro zahlen soll, hat noch etwas begriffen: Dieses Delikt kann kaum schlimmer sein als irgendwo eine Kippe fallen zu lassen. Die berlintypische Ignoranz von Autofahrern kann nur gestoppt werden, wenn Radwege mit festen Barrieren geschützt werden. Vielleicht durch Pflanzkübel, wie sie in den Achtzigerjahren an Eingänge zu Tempo-30-Zonen gesetzt worden sind. Dann werden sich in Berlin auch mehr Menschen aufs Rad trauen.

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