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Berlin: Albert Eckert: Grüner Ex-Abgeordneter wird Senatssprecher

Der frühere Abgeordnete Albert Eckert soll stellvertretender Senatssprecher werden. Diesen Wunsch der Grünen teilten ihre drei Senatoren am Dienstag in der Senatssitzung mit.

Der frühere Abgeordnete Albert Eckert soll stellvertretender Senatssprecher werden. Diesen Wunsch der Grünen teilten ihre drei Senatoren am Dienstag in der Senatssitzung mit. Die förmliche Ernennung Eckerts wurde für nächste Woche in Aussicht gestellt. Er gehörte dem Abgeordnetenhaus von Anfang 1989 bis 1995 als Parteiloser für die Alternative Liste (AL) beziehungsweise für die Grünen an. Der 40-jährige Eckert ist Diplom-Politologe, bekennender Homosexueller und derzeit bei der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung für Öffentlichkeitsarbeit zuständig.

Vielen Abgeordneten ist Eckert durch einen Eklat im Parlament in Erinnerung. Er war vom 22. März bis 3. April 1990 Parlamentsvizepräsident. Diese Funktion legte er nach scharfen Vorwürfen und Rücktrittsforderungen der damaligen CDU-Opposition wegen seiner Tätigkeit als "Schönheitsmasseur" in Homosexuellen-Kreisen nieder. CDU-Wortführer in dieser Sache war Klaus-Hermann Wienhold, der erklärte, Eckert habe seine Dienste in "eingeschlägigen Magazinen" angeboten und sich "offenbar als Strichjunge" betätigt. Eckert bestätigte ein Inserat, wies aber den Vorwurf der Prostitution empört zurück. Da die AL keinen anderen Vizepräsidenten vorschlagen mochte, wurde es eine SPD-Frau. Wienhold steht inzwischen im Zusammenhang mit den Aubis-Krediten und der CDU-Parteispendenaffäre im Scheinwerferlicht.

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