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Berlin: Alkohol am Steuer – zwei schwere Unfälle

Geisterfahrer verursachte Crash im Tunnel, Raser tötete Radler

Zwei betrunkene Autofahrer haben am Sonntag schwere Unfälle verursacht und dabei einen Menschen getötet und einen verletzt. Um 3.51 Uhr überfuhr ein SkodaFahrer auf der Straße Am Seegraben in Treptow mit überhöhtem Tempo einen Radfahrer. Der 17-Jährige starb noch am Unfallort. Der Autofahrer hatte nach Polizeiangaben 1,67 Promille Alkohol im Blut. Betrunken war nach Polizeiangaben auch der Radfahrer, „er stank nach Schnaps“, sagte ein Polizist. Zudem fuhr der 17-Jährige ohne Licht auf einer Schnellstraße, die für Fahrräder gesperrt ist. 120 Meter vor der Kreuzung Grünbergallee stadteinwärts wurde er dann erfasst. Die Straße Am Seegraben ist als Bundesstraße 96 eine berüchtigte „Rennstrecke“ zwischen Flughafen Schönefeld und Berlin.

Um 8 Uhr fuhr ein VW-Fahrer mit 1,0 Promille als Geisterfahrer auf die Stadtautobahn A 111 und stieß im Flughafentunnel frontal mit einem Alfa Romeo zusammen. Dessen Fahrer wurde leicht verletzt, der Unfallverursacher blieb unversehrt. Der 25-jährige Sachse hatte am Eichborndamm Auffahrt und Abfahrt zur Stadtautobahn verwechselt. Der Tunnel war Richtung Norden bis 9.53 Uhr gesperrt. Am Sonntagmorgen passiere so etwas leichter, hieß es bei der Autobahnpolizei. Der Verkehr sei dann so schwach, dass Falschfahrer ihren Fehler nicht sofort bemerken.

Zwei Unfälle, vier Beteiligte, drei davon angetrunken – für die Polizei keine ungewöhnliche Bilanz. Alkohol gehörte 2002 nach Abbiege- und Vorfahrtsfehlern sowie zu hohem Tempo zu den Hauptunfallursachen in Berlin. Bei 2377 Unfällen hieß es im Protokoll: Alkohol. Betrunkene verursachen die schwersten Unfälle, weil sie enthemmt fahren. Auch der schrecklichste Unfall 2002 wurde von einem Angetrunkenen verursacht: Am 2. März hatte der 23-jährige Rico B. auf der Storkower Straße mit seinem BMW drei Freunde in den Tod gerissen, nachdem er mit hohem Tempo ins Schleudern geraten war. Er wurde zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Bei 75 Prozent aller von 18- bis 24-Jährigen verursachten tödlichen Unfälle war Alkohol im Spiel, heißt es bei der Polizei.

Schon ab 0,3 Promille drohen Geldstrafen, und Punkte in Flensburg, wenn man „auffällig“ fährt oder einen Unfall baut. Ab 0,5 Promille gibt es immer, auch ohne Unfall, 250 bis 1500 Euro Bußgeld, einen bis drei Monate Fahrverbot und vier Punkte. Ab 1,1 Promille liegt immer eine Straftat vor. Bei der Vorstellung der Unfall-Bilanz für 2002 hatte die Polizei kürzlich besondere Alkoholkontrollen in diesem Jahr angekündigt. Ha

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