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Berlin: Alle sind froh, dass es vorbei ist

Ungeduldig. Doreen Siebernik, 40, ist Horterzieherin.

Ungeduldig. Doreen Siebernik, 40, ist Horterzieherin. „Wir sind enttäuscht, dass es erst ab Juni die 65 Euro mehr gibt“, sagt Doreen Siebernick, die in der Kreuzberger Aziz-Nesin-Schule die GEW- Kollegen vertritt. Sie verdient bislang knapp 1400 netto. Unterm Strich sei es eine gute Erfahrung, „dass so viele auf der Straße waren“. Schwierig sei es aber gewesen, den Streik gegenüber den Eltern zu vertreten.

Erleichtert. Klaus Trampe, 65, ist Marketingmanager und froh, dass es zu einer Einigung kam. „Letztlich leidet der Bürger. Der Staat kann sich auf die Hinterfüße setzen und abwarten“ Einen Langzeitstreik hielte er eher für kontraproduktiv. Wer sich einen Job im öffentlichen Dienst aussuche, „der muss eben wissen, was er davon zu erwarten hat“.

Überrascht. Verena Linack, 50, ist Kita-Leiterin. „Damit haben wir angesichts der Finanzlage der Stadt gar schon nicht mehr gerechnet“, sagt die Schöneberger Erzieherin. Gestreikt hatte ihre Kita „mit Rücksicht auf die Kinder“ und deren Eltern nicht. Linack betont, dass die Erzieherinnen in den Eigenbetrieben doch immerhin einen sicheren Arbeitsplatz hätten.

Kritisch. Gabriele Lang, 57, ist Beamte und findet, dass die Angestellten wacker gekämpft hätten. Allerdings sei sehr lange um sehr wenig gestritten worden. Den Kompromiss sieht sie kritisch: „Was kann sich ein Normalverdiener schon von 65 Euro leisten?“ Natürlich müsse man berücksichtigen, dass „Berlin pleite ist“.

Betroffen. Schweizerin Aurora Azizi, 28, kam Mitte Juni zum Bürgeramt Schöneberg, um sich in Berlin anzumelden. Damals erfuhr sie, dass gestreikt wurde. „Wie lange es noch dauern würde, wusste zu der Zeit niemand. Ich habe ein paar mal angerufen. Letztendlich musste ich mehrere Monate warten.“ sve/jure

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