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Berlin: Alle sind willkommen St.George’s gegen die Spaltung der anglikanischen Kirche

Königsblau. Der Teppich auf dem Boden, der Spitzbogen über dem Altar, die britische Flagge.

Königsblau. Der Teppich auf dem Boden, der Spitzbogen über dem Altar, die britische Flagge. In St. George’s Anglican Church im Westend liebt man es bunt. Das gilt nicht nur für den farbenfrohen Innenraum der Kirche. Die anglikanische Gemeinde ist international: Amerikaner und Engländer, Deutsche und Afrikaner. Christen jeder Konfession sind im Gottesdienst willkommen. Offenheit und Herzlichkeit seien gerade das Besondere an dieser Kirche, sagt Reverend Christopher Jage-Bowler.

Die drohende Spaltung der anglikanischen Religionsgemeinschaft wegen der Bischofs-Weihe eines bekennenden Homosexuellen bedauert der 42-Jährige sehr. „Es ist traurig, dass Homosexualität so zum Thema gemacht wird.“ Alle seien doch Christen. Man habe verschiedene Meinungen, befinde sich aber auf einem gemeinsamen Weg. Für Christopher Jage-Bowler ist dieser Weg ein Prozess: „Die weltlichen Veränderungen werden in die Kirche übernommen.“

Es scheint, als wolle die St. George’s Anglican Church ihre Offenheit daher gerade an diesem Sonntag beweisen. Den Gottesdienst feiert man zusammen mit den finnischen, norwegischen und schwedischen Gemeinden der Lutheraner in Berlin. Etwa 250 Menschen sind gekommen. Gebetet wird in englischer Sprache, das Gleichnis „Vom Herrschen und vom Dienen“ (Markus 10, 35-45) auf Schwedisch gelesen und der schwedische Pfarrer predigt dann auf Deutsch. Während der heiligen Kommunion singt der Chor das lateinische „Laudate omnes gentes“.

Nach der Messe versammeln sich die Gemeinden in der Sonne vor der Kirche, die Gäste verabschieden sich mit einem Lied. Viele lachen – nicht nur für das Erinnerungsfoto.

Anna Bilger

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