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Berlin: Alleinerziehende Mütter sind besonders betroffen

Die Zahl der Minderjährigen, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, ist gestiegen. Rund 95 000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren bezogen im Jahr 1998 Sozialhilfe in Berlin, das sind gut 4000 mehr als im Jahr 1997.

Die Zahl der Minderjährigen, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, ist gestiegen. Rund 95 000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren bezogen im Jahr 1998 Sozialhilfe in Berlin, das sind gut 4000 mehr als im Jahr 1997. Dies teilte Jugendsenator Klaus Böger (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage der PDS-Abgeordneten Margit Barth mit. Von diesen Jugendlichen leben 69 000 im Westteil der Stadt und 26 000 im Ostteil. Zahlen für 1999 liegen noch nicht vor. Jedoch lebten 1999 rund 95 000 Kinder in Familien, in denen mindestens ein Erwachsener erwerbslos war.

Die höchste Zahl von Kindern, deren Familien Sozialhilfe beziehen, gab es in Neukölln (rund 14 000), dem bevölkerungsreichsten Bezirk der Stadt, gefolgt von Kreuzberg und Wedding (jeweils 9200), wo allerdings nur knapp halb so viele Menschen leben wie in Neukölln. Die geringsten Anteile an Minderjährigen, die staatliche Hilfe erhalten, haben Zehlendorf (880) und dann Weißensee (1000), gefolgt von Treptow und Mitte (beide jeweils circa 1450). Insgesamt bezogen 209 000 Menschen im Westteil und 73 000 Menschen im Ostteil der Stadt im Jahr 1998 Hilfe zum Lebensunterhalt. Das entspricht 157 000 Haushalten.

Besonders von Armut bedroht sind alleinerziehende Mütter. Diese stellen in der ganzen Stadt 29 500 der Haushalte, die Sozialhilfe beziehen (20 000 West, 9500 Ost). Auch hier ist Neukölln wieder führend (3700), diesmal gefolgt von Reinickendorf (2300), dann Spandau, Kreuzberg und Wedding (jeweil circa 2100). Hingegen bilden Zehlendorf (350) und Weißensee (380) das Schlusslicht, gefolgt von Mitte und Treptow (500). Mitte und Weißensee sind allerdings auch die kleinsten Bezirke.

Alleinerziehende Väter - ohnehin eine weit selterene Spezies - stellen nur 1200 der Sozialhilfeempfänger in der gesamten Stadt. Hingegen stellen unter den alleinstehenden Kinderlosen die Männer (49 000) die Mehrheit der Sozialhilfeempfänger gegenüber den Frauen (38 000).

Bei Ehepaaren mit Kindern liegt die Zahl der Haushalte, die Sozialhilfe bekommen, bei 18 000 (West: 14 000, Ost: 4000). Unter den Sozialhilfeempfängern ist im Ostteil die Quote der Minderjährigen mit 35,6 Prozent etwas höher als im Westen, wo sie 33 Prozent beträgt. Die Statistik unterscheidet nicht zwischen Deutschen und Nicht-Deutschen, wie Böger mitteilte.

Der Anteil der Familien bei obdachlosen Haushalten ist relativ gering. Er liegt bei fünf Prozent; das entspricht genau 295 Haushalten, in denen zusammen 441 Minderjährige leben. Insgesamt sind knapp 6000 Familien, Ehepaare oder Einzelpersonen in Obdachlosenquartieren untergebracht.

esch

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