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Berlin: Alles auf Rot

versteht nicht, was an polizeibekannten Staus so gut ist Schaltet doch der Geisterfahrer, vom ständigen Aufblenden entgegenkommender Verkehrsteilnehmer genervt, zur Entspannung das Autoradio ein. Zufällig läuft gerade der Verkehrsfunk, der eine Warnung sendet: „Liebe Autofahrer, auf der BAB soundso in Richtung X, zwischen den Anschlussstellen Y und Z, kommt Ihnen in falscher Fahrtrichtung ein Geisterfahrer entgegen.

versteht nicht, was an polizeibekannten Staus so gut ist Schaltet doch der Geisterfahrer, vom ständigen Aufblenden entgegenkommender Verkehrsteilnehmer genervt, zur Entspannung das Autoradio ein. Zufällig läuft gerade der Verkehrsfunk, der eine Warnung sendet: „Liebe Autofahrer, auf der BAB soundso in Richtung X, zwischen den Anschlussstellen Y und Z, kommt Ihnen in falscher Fahrtrichtung ein Geisterfahrer entgegen.“ Das empört den guten Mann, und er ruft: „Was heißt hier einer! Hunderte!“

Nun ja, der Witz hat nicht mehr viel Profil, ist aber geeignet, uns die Grenzen der neuen Superzentrale zur Verkehrsregelung vor Augen zu führen. Solange der verirrte Kraftfahrer noch durch zwar behinderten, aber doch fließenden Verkehrsstrom kurvt, dürften die Lämpchen auf den Monitoren brav in Grün erglühen. Rot zeigen sie erst, wenn es gekracht hat und alles steht. Dann weiß auch die Polizei, was jeder betroffene Autofahrer ihr gerne bestätigt: Hier läuft nichts mehr.

Die erste deutsche Ampel auf dem Potsdamer Platz schaltete ein Polizist noch per Hand – ein offenbar weiterhin unerreichtes Ideal verkehrsgerechter Steuerung. In dieser Richtung, so hatten wir immer gedacht, müsse es auch weitergehen. Aber so ist das nun mal mit dem Fortschritt in unserer schönen neuen Welt: Hauptsache, es blinken viele Lämpchen.

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