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Berlin: Alles einsteigen! Der Weihnachtsmarkt

am Alexanderplatz

Das ist ja das Schöne am Winter: dass er so dunkel ist. Nur in der Finsternis kann es richtig glitzern und leuchten, und je länger die Nacht, desto länger das Vergnügen. So betrachtet, ist der Weihnachtsmarkt am Alexanderplatz einer der schönsten der Stadt: Wenn man am Spätnachmittag mit der SBahn vorüberfährt, wirkt das blinkende Panorama wahnsinnig romantisch. Die Realität an einem nasskalten dritten Advent ist, nun ja, sehr real: nass und kalt. Die meisten Stände kennt man schon, von anderen Märkten, das kulinarische Angebot wiederholt sich (zu den Ausnahmen zählt das selbst gebackene Brot), aber die Attraktion ist ja hier auch etwas anderes: das kreischende Vergnügen. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so viele deutsche Schlager gehört habe. In meiner Kindheit, vermute ich. Also betrachten wir den Besuch auf dem Weihnachtsmarkt am Alexanderplatz als einen Besuch in einem fernen Land: im Land der Kindheit, im Land des Ostens. Sogar Kettwurst kriegt man hier.

Kirmes verträgt ja nicht jeder. Auf dem Kopf zu stehen und sich um die eigene Achse zu drehen, rauf und runter, kreuz und quer geschüttelt zu werden, wenn man gerade einen halben Meter Bratwurst gegessen hat – das bekommt mir nicht mehr. Ist aber schön zuzusehen: Wie die Menschen sich Halbmeterbratwürste in den Mund schieben, Berge von Grünkohl und Fettgebackenem und becherweise heißes Kirschbier und dann: ab auf die „wilde Maus“. Kinder vertragen das, also schnappen Sie sich welche und lassen Sie sich einmal durchkitzeln: Neben Achterbahn & Autoscooter gibt es nämlich auch Geisterbahnen und Tollhäuser. Weihnachten kann sehr lustig sein. kip

Weihnachtsmarkt Alexanderplatz, noch bis 21.12., Mo.-Do. 13-21 Uhr, Fr. 13-22 Uhr, Sa. 11-22 Uhr, So. 11-21 Uhr. Mein Tipp zum Zugucken: das Kettenkarussell. Wie die Sitze an den Ketten fliegen, das ist ästhetischer Hochgenuss.

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