zum Hauptinhalt

Berlin: Als Champion durch die City

„Ach, bei der Weltmeisterschaft läufst du mit! Verwandte, Bekannte und Freunde sind schwer beeindruckt von meiner schicken Startnummer, man muss ihnen ja nicht auf die Nase binden, dass die Weltmeisterschaft schon vorbei ist, wenn wir an den Start gehen.

„Ach, bei der Weltmeisterschaft läufst du mit! Verwandte, Bekannte und Freunde sind schwer beeindruckt von meiner schicken Startnummer, man muss ihnen ja nicht auf die Nase binden, dass die Weltmeisterschaft schon vorbei ist, wenn wir an den Start gehen. 8000 Hobbyläufer haben sich mit mir für den Champions Run angemeldet. Zehn Kilometer durch die City, eine Runde auf der WM-Strecke der Marathonläufer, die drei Stunden vor uns an den Start gegangen sind.

Anders als die WM-Läufer reise ich mit der U-Bahn an, die Umweltkarte ist bombensicher mit einer Sicherheitsnadel an der Startnummer befestigt. Neben mir steht eine muskulöser Hüne im gelben Jamaika-Shirt, von dem mein Nebenmann findet, dass er aussieht wie Usain Bolt.

Start und Ziel ist am Brandenburger Tor, die Läufer stimmen sich ein mit rhythmischem Klatschen, was den Mann mit der Startpistole irritiert, denn so viel Applaus bekommt Klaus Wowereit in diesen Tagen ja nicht. Die Sonne scheint, das Laufen macht Spaß, 48 Minuten sind okay. Schade nur, dass es die Umweltkarte trotz bombensicherer Sicherheitsnadel nicht ins Ziel schafft, was für mich zehn zusätzliche Kilometer Fußweg bedeutet. Tröstlich, dass Usain Bolt fünf Minuten nach mir durchs Brandenburger Tor läuft.“

Sven Goldmann, Reporter des Tagesspiegels, lief beim Champions Run mit.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false