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Berlin: Als der Chor bei „Norma“ von der Bühne floh

Staatsopern-Intendant Georg Quander kann eine Menge Geschichten über die Folgen einer veralteten Hydraulik hinter und unter der Bühne erzählen. Einmal gehorchten die Bewegungen der Unter- und Obermaschinerie, an der 36 Bühnenzüge und Dutzende Scheinwerfer hängen, nicht der Programmierung und knallten mitten auf der Bühne aneinander.

Staatsopern-Intendant Georg Quander kann eine Menge Geschichten über die Folgen einer veralteten Hydraulik hinter und unter der Bühne erzählen. Einmal gehorchten die Bewegungen der Unter- und Obermaschinerie, an der 36 Bühnenzüge und Dutzende Scheinwerfer hängen, nicht der Programmierung und knallten mitten auf der Bühne aneinander. Beim „Don Giovanni“ sind die Sänger nach vorn gesprungen, weil es mitten in der Aufführung bedenklich krachte – Züge hatten sich verkeilt. Die Aufführung musste zeitweilig unterbrochen werden. Oder: Das Steuerungssystem der Podien zeigt eine exakte Übereinstimmung von Podien und Bühnenboden, aber das Podium ist um 15 Zentimeter abgesenkt. Wer das auf der dunklen Bühne nicht sieht, stolpert. Vor zwei Spielzeiten bewirkte eine Havarie, dass die „Verurteilung des Lukullus“ nur noch konzertant gegeben werden konnte. Die meisten Zwischenfälle passieren im Probebetrieb. Da fahren plötzlich Züge unkontrolliert herunter; bei einer „Norma“-Probe verließ der Chor fluchtartig die Bühne und wartete, bis die technische Direktion Entwarnung geben konnte. Georg Quander lobt seine Techniker für ihre Improvisationskünste: „Sie sind das aus DDR-Zeiten gewohnt und arbeiten mit großem Einfallsreichtum und Verantwortungsbewusstsein. Aber irgendwo ist bei allem mal eine Grenze.“Lo.

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