zum Hauptinhalt

Berlin: Alte Halle, neues Konzept

Kreuzberger Marheineke-Halle soll saniert werden Händler fürchten um ihre Zukunft

Die Händler in der Marheineke-Halle an der Bergmannstraße in Kreuzberg fürchten um ihre Existenz. Seit zwei Jahren schließen immer mehr Verkaufsstände, keine neuen Pächter kommen nach. Die leeren Stände machen einen tristen Eindruck, die Attraktivität der Halle nimmt immer mehr ab. Seit einiger Zeit machen nun Gerüchte die Runde: Von einer Schließung der Halle ist die Rede, ein Discountmarkt soll eröffnet werden, heißt es, die Spekulationen reichen bis zu einer Go-Cart-Bahn. Der Mieterrat Chamissoplatz hat den Aufruf gestartet „Rettet die Marheineke-Markthalle“. Heute soll eine Informationsveranstaltung endlich Klarheit schaffen.

„Wir planen eine grundlegende Sanierung der über 100 Jahre alten Markthalle“, bestätigt nun Andreas Foidl von der Betreibergesellschaft der Halle, die Berliner Großmarkt GmbH: „Dazu werden wir die Halle komplett schließen“. Man wolle aber „die kleinteilige Struktur der Halle erhalten und sogar stärken“. Mehr Licht und eine freundlichere Atmosphäre seien vorgesehen; außerdem soll es noch mehr Delikatessenläden geben.

„Keiner von uns weiß, was tatsächlich passieren soll“, sagt Klaus Brünger, der ein spanisches Delikatessengeschäft in der Halle betreibt. Bislang seien die Informationen seitens des Großmarkt GmbH äußerst unzureichend, sagt Einzelhändler Brünger. Die Pachtverträge haben nur noch eine Laufzeit von einem halben Jahr, einzelne Verträge seien nicht verlängert worden. Die Händler der Marheineke-Halle fürchten um ihre Existenz: eine Schließung der Halle für ein Jahr kann sich keiner der Händler leisten, sie fordern deshalb eine „behutsame Sanierung": Leerstand in der Halle gebe es genug, man könne ohne weiteres erst die eine, dann die andere Hälfte der Halle renovieren, meint Brünger. Das sei zwar durchaus möglich, entgegnet Foidl, eine Sanierung „in einem Rutsch“ allerdings günstiger. Ein genaues Konzept zur Renovierung der Halle werde gerade erarbeitet und erst Anfang Juli veröffentlicht.

Der Mieterrat Chamissoplatz lädt heute zu einer Diskussion in die Passionskirche eine. Andreas Foidl, der Geschäftsführer der Großmarkt GmbH, die Bürgermeisterin Cornelia Reinauer und Wirtschaftsstadtrat Lorenz Postler (SPD) haben zugesagt.

Harald Olkus

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false