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Berlin: Alte Säle zwischen neuen Räumen - bald hinter Glas

Viel altes Gemäuer - und das in einem Neubau: Am Pariser Platz will die Akademie der Künste beides miteinander verbinden. Von ihrem Hauptmerkmal, der gläsernen Fassade, die künftig die alten Gebäudereste wie in einem Aquarium sichtbar macht, ist noch längst nichts zu sehen, aber Ende April soll Richtfest gefeiert werden.

Viel altes Gemäuer - und das in einem Neubau: Am Pariser Platz will die Akademie der Künste beides miteinander verbinden. Von ihrem Hauptmerkmal, der gläsernen Fassade, die künftig die alten Gebäudereste wie in einem Aquarium sichtbar macht, ist noch längst nichts zu sehen, aber Ende April soll Richtfest gefeiert werden. Bezugsfertig dürfte das 40-Millionen-Euro-Projekt im Februar nächsten Jahres sein. Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin besuchte gestern die Baustelle, zeigte sich beeindruckt von den komplizierten Arbeiten - von den Sicherheitsvorschriften weniger. Den Bauhelm wollte er sich nicht aufsetzen.

Aber auch bloßen Hauptes konnte der Minister unbeschadet an Gerüsten und rohem Mauerwerk vorbei, die verschiedenen Ebenen für Lese- oder Plenarsaal und Büros betrachten; konnte begutachten, was seit fast einem Jahr nach Plänen des Büros Günter Behnisch und Partner zwischen Adlon und DG-Bank entstanden ist. Die zur Hälfte vom Bund finanzierte Stiftung Archiv der Akademie der Künste wird hier künftig mit einem großen Teil ihrer Bestände den Hauptsitz haben. Das Gebäude am Hanseatenweg in Tiergarten bleibt erhalten.

Erhalten bleiben innerhalb des Neubaus die übrig gebliebenen Ausstellungshallen aus jener Zeit, als aus dem ehemaligen Palais Arnim-Boitzenburg 1907 die Königlich Preußische Akademie der Künste wurde. Die alten Säle des später kriegszerstörten Bauwerks, bis zu mehr als acht Meter hoch, werden nicht restauriert, sondern renoviert, als "Dokumentation des Vorgefundenen". In den alten Räumen hatten die Grenztruppen der DDR nach dem Mauerbau unter anderem "Verwahrräume" für entdeckte Flüchtlinge eingerichtet. Und vor Beginn der Neubauarbeiten wurden Büros und Werkstätten entfernt, die Hitlers Architekt Albert Speer nach der Requirierung des Hauses 1937 für die Generalbaudirektion errichten ließ. Hier entwickelte er seine Ideen für "Germania".

Auf dem hinteren Teil des Grundstücks an der Behrenstraße errichtet das Adlon ein Erweiterungsgebäude. Eine Passage wird künftig Behrenstraße und Pariser Platz miteinander verbinden.

C. v. L.

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