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Berlin: Am Ende war das Gebot zu niedrig

Liegenschaftsfonds scheitert mit Paketverkauf

Der erste Paketverkauf von Immobilien aus dem Bestand des Liegenschaftsfonds ist gescheitert. „Das Angebot war einfach zu niedrig“, sagt Sprecherin Irina Dähne. Das Paket aus 45 Grundstücken – gut verkäuflichen, attraktiven Lagen genauso wie sogenannten Ladenhütern – bleibt somit in der Verwaltung des Fonds. Der Streit um einzelne Objekte, wie zum Beispiel die Künstlerwohnungen und Ateliers im ehemaligen Rotaprint-Gelände und an der Weddinger Wiesenstraße habe „dem Geschäft, dem Liegenschaftsfonds und dem Land Berlin nicht gutgetan“, sagte Dähne weiter.

Der Fonds werde aber auch in Zukunft Immobilienpakte schnüren und zum Verkauf anbieten, kündigte der Geschäftsführer Holger Lippmann an. Sie werden aber nicht mehr so groß ausfallen: „Diese bestehen dann beispielsweise aus einem einzelnen, gut vermarktbaren Objekt sowie ein oder zwei weniger marktgängigen Immobilien“, erklärt Lippmann. Diese Verkaufsstrategie sei gerechtfertigt, denn im Angebot des Fonds seien immer weniger lukrative Grundstücke. Berlin laufe Gefahr, am Ende auf den Liegenschaften sitzen zu bleiben, für die sich kein Investor interessiere, deren Unterhaltung allerdings jährlich Millionen verschlinge.

Die Grünen im Abgeordnetenhaus fordern als Konsequenz aus dem geplatzten Grundstücksgeschäft, dass Gebäude mit politisch gewollter künstlerischer oder sozialer Nutzung dem Liegenschaftsfonds entzogen und einer Fachverwaltung zugeschlagen werden. „Wenn die Kulturverwaltung Ateliers zur Verfügung stellen will, muss sie sich auch der finanziellen Verantwortung stellen“, sagt der finanzpolitische Sprecher Jochen Esser. Der Fonds hätte nichts dagegen: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Immobilien wieder zurückgehen und die Kosten dafür das Land trägt.“ oew

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