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Berlin: Am Tacho gedreht

Ein Spandauer Autohändler steht vor Gericht: Er machte seine Wagen wertvoller – durch Betrug

Auf dem Papier waren die Fahrzeuge wesentlich wertvoller: Ein Spandauer Autohändler muss sich seit gestern wegen Betruges und Urkundenfälschung vor dem Landgericht verantworten. Der 58-Jährige soll einer Bank gefälschte Ankaufsverträge und fingierte Bestellungen für Gebrauchtwagen vorgelegt haben, um höhere Kredite zu erschleichen. Der Schaden soll rund 180 000 Euro betragen.

Die Fahrzeuge wurden laut Anklage zwischen Juli 2002 und Juli 2005 angekauft. Die Finanzierung erfolgte mithilfe einer Bank. In den eingereichten Verträgen seien Kilometerstände fiktiv nach unten und Ankaufspreise nach oben geschraubt worden. So soll der Angeklagte einen Mitsubishi Pajero, der bereits eine Laufleistung von 153 000 Kilometern hatte, mit einem Tachostand von nur 35 872 angegeben haben.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Autohausinhaber verschuldet war und auf diese Weise sowohl seinen „Geschäftsbetrieb“ als auch seinen „aufwendigen Lebenswandel“ aufrechterhalten wollte. Zu Prozessbeginn wollte sich der Angeklagte dazu nicht äußern.

Der Autohändler wird sich voraussichtlich am 1. Juni zu den Vorwürfen äußern. Ein 46-jähriger Mitarbeiter des Autohauses wurde bereits wegen Betrugs zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Das Verfahren gegen den damals mitangeklagten Autohausinhaber musste wegen Erkrankung des 58-Jährigen abgetrennt werden.K.G./ddp

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