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Berlin: Amani: Tötung erinnerte an Opferritual

Gutachten im Prozess um Kindesmord vorgelegt

Opferrituale würden ähnlich aussehen, sagte gestern eine Psychiaterin im Prozess um den Mord an der achtjährigen Amani. Die Tötung erinnere an das rituelle Schächten von Tieren. Das Mädchen war am 5. Mai 2007 mit durchschnittener Kehle in einer Grünanlage am Hohenzollerndamm gefunden worden. Ihre Mutter, die 33-jährige Teshua K., hatte die Polizei zwei Tage später festgenommen. Seit April steht sie in einem zweiten Anlauf wegen Mordes vor dem Landgericht.

Die in Berlin geborene und aufgewachsene Tochter eines Afrikaners und einer Deutschen hat jegliche Vorwürfe bestritten. Sie könne sich zwar nicht an den Tattag erinnern. Dennoch sei sie sich „absolut sicher“, dass sie mit der Tötung nichts zu tun habe. Die Gutachterin, die als Expertin für interkulturelle Psychiatrie gilt, schloss eine Psychose aus. Eine Persönlichkeitsstörung liege bei Teshua K. jedoch vor.

Die Mutter fühlte sich zuletzt nur noch als Afrikanerin. Sie habe ihren deutschen Hintergrund völlig ausgeblendet, sagte die Gutachterin. Es sei ihr in den letzten zwei Jahren immer schlechter gegangen. An das deutsche Gesundheitssystem glaube sie aber nicht. Die Gutachterin schloss nicht aus, dass die Schuldfähigkeit der Mutter zur Tatzeit vermindert oder gänzlich aufgehoben war. K. G.

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