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Amerika-Haus: Vom Markt genommen

Das Amerika-Haus wird doch nicht verkauft. Stattdessen bekommt die City-West ein neues Veranstaltungszentrum.

Jahrelang ist um die Zukunft des Amerika-Hauses in der Hardenbergstraße gestritten worden – nun soll das Baudenkmal zum Ort der Begegnung für alle werden, die sich Gedanken um die Zukunft der westlichen Innenstadt machen. In einem „Forum City West“ sind Diskussionsveranstaltungen geplant, außerdem läuft eine Ausstellung weiter, die mehrere Bauprojekte vorstellt.

Die Bemühungen des Liegenschaftsfonds, das 1957 eröffnete Kultur- und Informationszentrum der US-Regierung zu vermarkten, sind damit laut Stadtentwicklungsverwaltung vom Tisch. Im Amerika-Haus wollen sich auch die Initiative „Aktive Stadtzentren“ der Senatsverwaltung und die Arbeitsgemeinschaft City ansiedeln. Zusätzlich entsteht ein Büro des Projekts „Nachhaltige Vitalisierung Charlottenburg“ – dabei geht es um einen „Uni-Campus City-West“ rund um die TU und Universität der Künste.

Die AG City bestätigte ihre Umzugspläne. Bisher residiert der Verein, in dem Händler und andere Gewerbetreibende organisiert sind, an der Budapester Straße 41 nahe dem Europa-Center. Am Freitag besichtigten die Vorstandsmitglieder Gottfried Kupsch und Peter Ristau das Amerika-Haus. „Wir ziehen voraussichtlich schon im April ein“, sagte Kupsch. Ziel sei es, mit anderen Initiativen „unter einem Dach“ zu sein und die Geschäftsstelle für die Öffentlichkeit leichter zugänglich zu machen.

Bisher waren einige andere Nutzungsideen diskutiert worden. Zu den Interessenten gehörte die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), die im Frühjahr 2008 die Ausstellung „68 – Brennpunkt Berlin“ im Amerika-Haus gezeigt hatte – schließlich war es während der Studentenbewegung und des Vietnamkriegs der Schauplatz vieler Demonstrationen. Die bpb erhielt vom Bund aber nicht die Gelder für eine langfristige Anmietung. Die Betriebskosten werden auf jährlich 50 000 Euro geschätzt. Diese Summe teilen sich Senat, Bezirk und AG City. Ein Vertrag mit dreijähriger Laufzeit soll Anfang April geschlossen werden.

Der Charlottenburg-Wilmersdorfer Wirtschaftsstadtrat Marc Schulte (SPD) strebt eine „dauerhafte Nutzung“ über diesen Zeitraum hinaus an. Auch die US-Botschaft und die Industrie- und Handelskammer seien daran interessiert, mit Veranstaltungen im Haus zu gastieren. CD

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