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Berlin: Amoklauf mit Kettensäge: Junge Mutter schwer verletzt

Mann griff Frau auf offener Straße an, dann trennte er sich die eigene Hand mit einem Beil ab. Mutiger Beobachter überwältigte Täter

Eine Mutter von drei kleinen Kindern ist am Montag in Wilmersdorf von einem Amokläufer mit einer Kettensäge schwer verletzt worden. Anschließend hackte sich der Täter mit einem Beil selbst die linke Hand ab. Die 35jährige Frau wurde mit schweren Halsverletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Polizisten fassten den Amokläufer kurz nach der Tat. Auch er liegt im Krankenhaus.

Es war um kurz vor 16 Uhr, als Massimiliano P. mit einer Motor-Kettensäge aus der Kleingartenkolonie „Mannheim“ auf die Mecklenburgische Straße gerannt kam. „Erst lief er auf die kleinen Kinder zu. Dann griff er die Mutter mit der Kettensäge am Hals an“, schildert ein Polizist. Der Täter soll sich die Motorsäge aus der Laube seiner Schwiegermutter geholt haben. Die junge Frau ging mit ihrer Schwester und den drei Kleinkindern zufällig an der Kolonie vorbei. „Sie steht in keinem Verhältnis zu dem Täter“, sagte der Leiter der Mordkommissionen, André Rauhut. Die Kette der Säge zerriss bei dem Angriff. Darauf habe Massimiliano P. sie weggeworfen, sei in die Laube zurückgerannt, habe sich ein Beil gegriffen und sich die Hand abgehackt. „Er flüchtete dann über ein Nachbargrundstück. Ein Gast des Lauben-Nachbarn schaffte es, dem Mann das Beil wegzunehmen. Anschließend wurde er festgenommen“, sagte Rauhut. Der couragierte Mann soll den Täter mit einer Heugabel bedroht und überwältigt haben.

Die Polizei schließt nicht aus, dass Massimiliano P. im Drogenrausch Amok gelaufen ist. Er soll zudem bereits mehrfach aufgefallen sein. So berichten Nachbarn aus seinem Wohnhaus in der nahe gelegenen Sylter Straße, dass Massimiliano P. vor wenigen Tagen nackt mitten auf der Straße gestanden und auf italienisch geflucht habe. „Schon oft kam die Polizei in die Wohnung. Einmal musste sogar die Tür aufgebrochen werden“, sagte ein Nachbar. Die Bewohner berichteten, dass ihr Nachbar Probleme damit gehabt haben soll, dass seine Frau in einer Psychiatrie untergebracht werden sollte. Die Polizei konnte das gestern aber nicht bestätigen.

Auslöser für den Amoklauf könnte ein Unfall gewesen sein, den Massimiliano P. gegen 15.30 Uhr wenige hundert Meter vom späteren Tatort entfernt auf der Breiten Straße verursacht hatte. Dort hatte der Italiener drei Autos demoliert. Danach rannte er vom Unfallort weg zur Kolonie. Noch bevor er sich die Kettensäge besorgte, entriss er der Laubenbesitzerin Doris B. eine Plastiktüte, in der sich Geld befand. Ihr Ehemann ging dazwischen. Daraufhin lief der Täter in die Kolonie und kam mit der laufenden Säge zurück, hieß es bei der Polizei.

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