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Berlin: Amt gibt zu: Taxifahrer starb im Januar an Meningitis

Zweiter Todesfall wurde erst jetzt bekannt. Marzahner Mädchen ebenfalls erkrankt

In Berlin ist ein neuer Todesfall durch die gefährliche Meningokokken-Meningitis bekannt geworden. Bereits am 19. Januar war nach Tagesspiegel-Informationen im Reinickendorfer Humboldt-Krankenhaus ein 60-jähriger Mann verstorben. Das bestätigte jetzt die zuständige Amtsärztin Margit Engelmann-Renner. Der Verstorbene war Taxifahrer, der bis wenige Stunden vor seinem Tod noch Passagiere befördert hatte. Da die Fahrgäste aber nicht gefährdet gewesen seien, haben man darauf verzichtet, sie ausfindig zu machen, sagt die Amtsärztin. „Die Passagiere sitzen hinten, und die Keime werden nur durch direkten Kontakt per Tröpfcheninfektion übertragen.“ Normalerweise werden Kontaktpersonen vorsorglich mit Antibiotika behandelt. So war es auch bei dem am Freitag verstorbenen Spandauer Grundschüler Domenick. Wie berichtet, war die gesamte Schule des Elfjährigen am Freitag noch vor Unterrichtsbeginn geschlossen worden und hunderte Kontaktpersonen mit Antibiotika behandelt worden.

Die Familienangehörigen des Reinickendorfers wurden sofort im Krankenhaus mit Antibiotika behandelt, sagt Fina Geschonneck, Sprecherin des Vivantes-Konzerns, zu der das Humboldt-Klinikum gehört. Man habe noch am selben Tag, einem Sonntag, auch das Reinickendorfer Gesundheitsamt per Fax über den Fall informiert. Denn Meningokokken-Meningitis ist meldepflichtig.

In der Senatsgesundheitsverwaltung ist dieser Todesfall nicht bekannt. „Wir haben nur ihn nur als Verdacht gemeldet bekommen, nicht aber die endgültige Bestätigung, dass es sich um Meningokokken handelte“, sagt Roswitha Steinbrenner, Sprecherin der Behörde. Wahrscheinlich habe es ein Problem bei der Datenübertragung per Computer gegeben.

Unterdessen ist erneut ein Jugendlicher in Berliner an der Meningokokken-Meningitis erkrankt. Das 15-Jährige Mädchen aus Marzahn liegt im Schwedter Krankenkaus. Am Freitag war sie mit den ersten Symptomen noch nach Schwedt gefahren, wo sie am Sonnabend in das dortige Klinikum Uckermark eingeliefert wurde. Die Patientin ist inzwischen außer Lebensgefahr. In der Marzahner Schule, die das Mädchen besucht, wurden am Montag rund 30 Schüler vom Gesundheitsamt zum Arzt geschickt, wo sie mit Antibiotika behandelt wurden, sagte die Marzahner Hygieneärztin Ute Voigt.

Mit dem Todesfall vom Januar ist das ist der insgesamt zwölfte Berliner Fall dieser bakteriellen Hirnhautentzündung in diesem Jahr und der zweite mit Todesfolge.

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