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Berlin: An der Bolle-Ecke entsteht eine Moschee

Die Ecke ist berühmt. Noch immer kommen Touristen extra mit der UBahnlinie 1 angefahren, um das triste Grundstück an der Wiener-, Manteuffel- und Skalitzer Straße zu fotografieren: als Relikt der Kreuzberger Maikrawalle.

Die Ecke ist berühmt. Noch immer kommen Touristen extra mit der UBahnlinie 1 angefahren, um das triste Grundstück an der Wiener-, Manteuffel- und Skalitzer Straße zu fotografieren: als Relikt der Kreuzberger Maikrawalle. Hier brannte 1987 der zuvor geplünderte Bolle-Supermarkt ab. Das Feuer aber hatte ein Serienbrandstifter gelegt. Die verkohlten Fassadenreste wurden erst zehn Jahre später abgerissen. Noch in diesem Jahr soll hier eine siebenstöckige Moschee mit vier Minaretten entstehen, „so Gott will“ steht auf dem Bauschild, das jetzt auf dem Gelände steht und das Projekt ankündigt.

Der Bauantrag wurde bereits, wie berichtet, vom Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg genehmigt, was in der Kreuzberger CDU auf Missfallen stieß. Fünf Millionen Euro will der 1995 gegründete „Islamische Verein für wohltätige Projekte“ investieren, „eine gewisse Summe“ davon sei bereits vorhanden, sagt dessen Sprecher Birol Ucan. Noch sei nicht alles durchgerechnet. Das Geld solle aus Spenden, Bankkrediten und Eigenleistungen zusammenkommen. Und man sei zuversichtlich, den erforderlichen Betrag aufzubringen. Auf das Bauschild habe man „so Gott will“ geschrieben, eine islamische Redensart, die man auch dann verwende, wenn etwas sicher sei, erklärt Ucan.

Nicht nur eine Moschee für 250 Betende soll in dem Gebäude Platz finden, auch ein Kulturzentrum. Geplant ist außerdem eine Ladenzeile mit Cafés und Restaurants. Mit dem Baubeginn wird in wenigen Monaten gerechnet, spätestens Ende 2006 will der Verein zum ersten Gebet in den Neubau laden.C.v.L.

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