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Berlin: An der Endhaltestelle

Die BVG will die Tram nach Rahnsdorf einstellen.

Es gibt neue Pläne für die Straßenbahn: Der Strecke der Linie 61 von Friedrichshagen nach Rahnsdorf/Waldschänke droht erneut das Aus, dafür gibt es in Spandau eine neue Initiative, die dort die Tram wieder einführen will. Während die Einstellung des östlichen Astes der 61 durchaus realistisch ist, hat die Spandauer Idee wohl keine Chance, umgesetzt zu werden.

Die 61 fährt zwar auf ihrer Tour nach Rahnsdorf idyllisch am Waldrand und Müggelsee entlang, mit Anschluss zum Strandbad, doch viele Fahrgäste lassen sich auch dadurch nicht in die Bahnen locken. Der Abschnitt gehört zu den schwächstgenutzten im Netz der BVG. Und nun müssten die Gleise erneuert werden, was nach BVG-Angaben für die 2,5 Kilometer lange Strecke 15 bis 20 Millionen Euro kosten würde, verbunden mit einem Umbau für den Einsatz von Fahrzeugen mit einem fast stufenlosen Einstieg. Ein Nachteil der Strecke ist, dass die Gleise am Ortsrand von Rahnsdorf enden; der Weg zur Tram ist daher lang. Unter dem Motto „Kommen die Menschen nicht zur Bahn, kommt die Bahn eben zu den Menschen“, könnten die Gleise auch in den Ortskern von Rahnsdorf verlängert werden; doch daran wird nicht gedacht. Einer Einstellung des Betriebs müsste die Senatsverkehrsverwaltung zustimmen.

Schon einmal hat sie die BVG bei solchen Plänen gebremst. Als das Unternehmen vor wenigen Jahren die so genannte Uferbahn der Linie 68 von Grünau nach Schmöckwitz wegen zu hoher Sanierungskosten stilllegen wollte, legte die Verwaltung ihr Veto ein – und rückte das Geld heraus. Dabei zapfte sie den Topf mit dem Geld an, das der S-Bahn wegen ihrer mangelhaften Leistung abgezogen worden war. Diese Mittel sollen jetzt aber fast ausschließlich für den Kauf neuer U-Bahnen ausgegeben werden. Weil überall Geld fehlt, gibt die BVG auch einer Tram in Spandau keine Chance. Klaus Kurpjuweit

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