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Berlin: An die frische Luft gesetzt

Die Strandbars und Biergärten füllen sich. Neun Gründe, warum man jetzt dabei sein sollte

Die Sonne war schon länger da, aber so richtig haben sie dem Aprilwetter nicht getraut. Heute startet die Strandbar Mitte im Monbijoupark in die Saison. Sie ist die älteste und bekannteste Strandbar Deutschlands – und dieses Jahr ganz neu. Wegen Bauarbeiten musste sie ein paar Meter weiter in den Park verlegt werden. Sieht nett aus, sollte man gesehen haben. Und nicht nur die: Warum sich der Besuch von Berlins Strandbars und Biergärten lohnt.

Neues entdecken. Auch der Bundespressestrand hat sich verändert. Da stehen jetzt mehrere Palmhütten, die hat man extra von den Philippinen hergebracht. Jeden Donnerstag ist nun Salsaabend. Und nächste Woche werden die Beachvolleyballfelder eingeweiht.

Neues schmecken. Diesen Sommer erreichen die Cola-Bier-Mixgetränke mit verschiedenen Geschmacksnoten die Strandbars und Biergärten. Wo sie noch nicht auf der Karte stehen, kann man selbst kreativ sein und Abwegiges bestellen. Wein mit Sprite, Cola mit Waldmeistersirup. Nachteil: Man muss es auch trinken. Der Biergarten im Pfefferberg bietet ab sofort Rhabarber- und Quittensaft an, das soll in Bayern schon der Hit sein. Die Strandbar Yaam in Friedrichshain ist komplett auf Bio-Kaffee umgestiegen. Und im Biergarten Alter Fritz in Reinickendorf gibt es selbst gebrautes Bier. Eine leichte Sorte, letzten Sommer wurde sie der Farbe wegen noch unter dem Namen „Messing“ verkauft. Weil’s schöner klingt, heißt sie ab sofort „Fritz Gold“.

Entspannen. Ein Frühsommerabend im Biergarten ist das genaue Gegenteil einer Flatrate-Party: lässig, ruhig, unverkrampft. Manchmal sogar besinnlich. Und es sitzt sich viel zu nett, als dass man ständig zur Theke hetzen und neue Getränke bestellen würde. Die Oranke Orange in Friedrichshain bietet deshalb Kannenbier an. Das stellt man in 1,2-Liter-Portionen auf den Tisch, um dann zu dritt davon zu zehren.

Trends abgucken. Im Prater in Prenzlauer Berg treffen sich die Szenemenschen. Da kann man am Nachbartisch spionieren, was dieses Jahr so getragen wird. Übergroße Sonnenbrillen etwa. Und man hört, worüber sich die Jugend unterhält. Schwer im Kommen ist das Modewort „Beste“ – als Ersatz für „Okay“ und ohne Beachtung jeder Grammatik. „Wollen wir heute ins Kino gehen?“ – „Beste. “

Beeindrucken lassen. Wer spät abends auf dem Gelände des Capital Beachs im Liegestuhl sitzt, kommt aus dem Staunen nicht raus. Die Bar liegt im Regierungsviertel am Spreeufer – mit direktem Blick auf den Hauptbahnhof. Wie der abends mit Scheinwerfern angestrahlt wird und sich im Flusswasser spiegelt, man könnte denken, das Riesengebäude sei extra als Blickfang für die Barbesucher gebaut worden. Leni Riefenstahl hätte das nicht spektakulärer inszenieren können.

Eine Reise tun. Auch außerhalb des Zentrums gibt es lohnenswerte Biergärten, deren Besuch man mit einem Wochenend-Trip in bisher vernachlässigte Stadtviertel verbinden kann. Wie die Moorlake am südwestlichsten Punkt Berlins. Oder der Biergarten am Orankesee in Lichtenberg – auch so ein Bezirk, den die meisten nicht allzu oft aufsuchen.

Tratschen. Im Biergarten beim Café Schönbrunn im Volkspark Friedrichshain gehen die Prominenten ein und aus: Schauspieler Benno Fürmann, Sängerin Joy Denalane und Moderatorin Sarah Kuttner. Die sieht man auch händchenhaltend mit Ärzte-Schlagzeuger Bela B. Genug Gesprächsstoff für ein, zwei Bier.

Trocken bleiben. Im Mai wird es neun Regentage geben, behaupten die Statistiker. Zum Glück kann man sich in den meisten Strandbars unter Planen verkriechen – wenn auch oft dicht gedrängt. Womit wir beim nächsten Punkt wären.

Kennenlernen. Biergärten sind Flirthochburgen. Man muss nur wissen, welcher zu einem passt: In der Dahlemer Luise treffen sich Studenten, vorm Opernpalais die Gesetzteren, am Pressestrand die Macher.Wer sich selbst nicht einordnen kann: einfach alle Bars ausprobieren.

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