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Vor Gericht (Symbolbild).

© dpa

Angriff auf Ex-Freundin in Treptow: Viereinhalb Jahre Haft für Messerattacke in Kita

Vor den Augen seiner Tochter hatte ein Mann in Treptow auf seine Ex-Freundin eingestochen - jetzt wurde er verurteilt. Doch einen "versuchten Totschlag" sah das Gericht nicht.

Drei Väter mit ihren Kindern und seine fünfjährige Tochter mussten Zeugen des blutigen Dramas werden: Frank P. stach in einer Kita in Treptow auf seine Ex-Lebensgefährtin ein. Weil er nach der Trennung wütend war, weil er „rotgesehen“ hat, wie er vor Gericht gestand. Nun wurde er der gefährlichen Körperverletzung schuldig gesprochen. Außerdem sahen es die Richter als erwiesen an, dass er die Frau fünf Monate vor der Messerattacke vergewaltigt hat. Der 31-Jährige soll für viereinhalb Jahre hinter Gitter.
Sieben Monate nach einer Trennung mit langem Hin und Her lauerte er seiner Ex-Partnerin auf. Die 27-Jährige war am Morgen des 19. März mit der Tochter auf dem Weg zur Kita. Er verlangte eine Unterredung, fuchtelte mit einem Messer herum, wirkte wirr. Der Mann habe sich in einem „Gefühlschaos mit Krankheitswert“ befunden, schätzte im Prozess ein psychiatrischer Gutachter ein. Frank P. sei bei beiden Taten vermindert schuldfähig gewesen.

Nachdem er seine Tochter sah, ließ er vom Mord ab

Im Treppenhaus griff Frank P., ein bis dahin unbescholtener Mann, an. Stiche in den Kopf und in den Hals. Die 27-jährige Mutter wurde schwer verletzt. Zunächst war die Staatsanwaltschaft von einem versuchten Totschlag ausgegangen. Doch nach zweimonatiger Verhandlung waren sich die Juristen einig. „Vom versuchten Totschlag ist er zurückgetreten.“ Es war vermutlich der Blick in das entsetzte Gesicht seiner Tochter, der ihn aufhielt. „Als er das Mädchen sieht, kann er nicht mehr weitermachen“, so das Gericht. Die junge Mutter saß mit im Saal, als das Urteil verkündet wurde. Sieben Jahre waren sie ein Paar. Anfangs lief es gut, hatte die Frau im Prozess berichtet. P. aber habe sich verändert, sei schnell aggressiv geworden, habe ihr eine Affäre unterstellt. Sie habe „die kleine Familie irgendwie retten “ wollen. Deshalb habe sie Demütigungen hingenommen. Nach der Vergewaltigung unter Vorhalt eines Messers im Oktober 2013 aber erstattete sie Anzeige. P. sagte ihr im Prozess 8000 Euro Schmerzensgeld zu.

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