zum Hauptinhalt

Berlin: Angst vor Fans: Olympiastadion bleibt zu

Tag der offenen Baustelle abgesagt. Auf einer Leinwand sollte das Spiel Rostock gegen Hertha gezeigt werden

Aus Angst vor randalierenden HerthaFans ist der „Tag der offenen Baustelle“ am Sonnabend im Olympiastadion abgesagt worden. Während der Veranstaltung sollte das Bundesliga-Spiel Rostock gegen Hertha BSC auf einer Großleinwand im Stadion übertragen werden. Da eine weitere Niederlage des Berliner Vereins nicht auszuschließen ist, wollten die Veranstalter die öffentliche Baustellenbesichtigung, bei der in Berlin gebliebene Hertha-Spieler Autogramme geben wollten, nicht durch Krawalle stören lassen.

Offiziell begründete die Firma Walter Bau die Absage lediglich mit „unerwarteten Schwierigkeiten bei der technischen Durchführung des umfangreichen Rahmenprogramms“. Das Programm zum ohnehin geplanten Stadionrundgang sei aufgrund der „kurzfristigen Probleme“ nicht mehr möglich. Walter-Bau-Sprecher Alexander Görbing betonte, die Absage habe nicht allein mit der Fußballübertragung aus Rostock zu tun. Näher wollte er sich allerdings nicht äußern. Hertha BSC begründete die Absage mit „technischen Problemen“, wollte ansonsten auch keinen weiteren Kommentar abgeben.

Geplant war ein Rundgang durch viele Bereiche des Stadions, die später der Öffentlichkeit nicht zugänglich sein werden. Dazu gehören die aufwändig gestalteten VIP-Bereiche oder die umfangreichen Technikräume unter dem Marathontor. Bei den Rundgängen sollten die Besucher auch einen Eindruck von der neuen Dachkonstruktion erhalten und sich nach Auskunft von Walter-Bau „ein Bild vom zukünftigen Fünf-Sterne-Stadion der Hauptstadt machen können“. Dazu sollte auf der Videowand im Stadion ab 15.30 Uhr das Hertha-Spiel in Rostock gezeigt werden. Bei der Planung des Volksfestes hatten sich die Veranstalter davon noch ein freudiges Ereignis versprochen; nach den Hertha-Niederlagen, die zum letzten Tabellenplatz geführt haben, war man sich über die Reaktion der Fußballfans aber nicht mehr sicher.

Außerdem wollten beim Tag der offenen Baustelle der Fußballverband, der Landessportbund und die Polizei Vorführungen zeigen. Der Verein und die Baufirma kündigten an, den Tag der offenen Baustelle im Olympiastadion allerdings noch in diesem Jahr nachzuholen. Als kleine Entschädigung werde die Olympiastadion-Ausstellung auf dem Gelände des ehemaligen Reichssportfeldes an der Hanns-Braun-Straße von 10 bis 18 Uhr für alle Besucher her geöffnet.

Die Bauarbeiten im Stadion liegen nach Auskunft von Walter-Bau im Zeitplan. Mehr als 70 Prozent der Arbeiten sind abgeschlossen. Vorm Start in die Bundesligasaison war ein Großteil der neuen Sanitäranlagen fertig geworden. Fast 20000 Plätze sind inzwischen überdacht, zum Jahresende sollen es etwa 42000 sein. Das Stadion, das für die Fußball-WM 2006 errichtet wird, soll am 30. Juni 2004 übergeben werden. C.v.L.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false