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Berlin: Anklage gegen Potsdamer Sportschüler

Potsdam - Nach den Missbrauchsvorwürfen an der Potsdamer Elite-Sportschule „Friedrich Ludwig Jahn“ hat die Staatsanwaltschaft jetzt Anklage gegen zwei 16-jährige Schüler erhoben. Ihnen werde Nötigung und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, sagte ein Behördensprecher am Dienstag.

Potsdam - Nach den Missbrauchsvorwürfen an der Potsdamer Elite-Sportschule „Friedrich Ludwig Jahn“ hat die Staatsanwaltschaft jetzt Anklage gegen zwei 16-jährige Schüler erhoben. Ihnen werde Nötigung und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, sagte ein Behördensprecher am Dienstag. Die beiden Nachwuchshandballer des VfL Potsdam sollen sich Ende September 2011 im Internat an zwei 13 und 14 Jahre alten Mitschülern vergangen haben. Allerdings ist in der Anklageschrift keine Rede mehr von einer sexuellen Nötigung, die anfangs vermutet worden worden. Die Staatsanwaltschaft nimmt an, „dass es sich um eine Bestrafungsaktion ohne sexuelle Motivation gehandelt hat“. Ein Prozesstermin vor dem Jugendgericht ist noch offen.

In Potsdam hatte der Fall Entsetzen ausgelöst – nicht nur wegen der Misshandlung selbst, sondern auch weil die Betreuer, denen sich die Opfer anvertraut hatten, nichts unternahmen. Ein Trainer soll sogar Informationen zu früheren Gewalttaten eines Angeklagten zurückgehalten haben. Die Führung des Internats sowie ein Trainer wurden daher suspendiert und eine neue Internatsleitung installiert. Zwei Mitarbeiterinnen wurde wegen Fehlverhaltens gekündigt. Die angeklagten Schüler durften einige Wochen nach ihrer Suspendierung wieder an die Schule zurück. Für das Internat haben sie Hausverbot. Eines der Opfer hat die Schule auf eigenen Wunsch verlassen. Wie Ex-Schüler berichten, herrscht an der Eliteschule ein rauer Umgang. Es soll mehrfach gewalttätige Übergriffe gegeben haben, die nie angezeigt wurden.axf

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