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Berlin: Anstoß

Der Fußball-Globus ist eröffnet: Am Tage gibt es WM-Pokale und Videospiele zu sehen – und abends Kultur

Walter Scheel lief allein über die nasse Straße, es war kurz nach 21 Uhr, Freitagabend. Der ehemalige Bundespräsident kam vom Elfmeterschießen mit Bundeskanzler Gerhard Schröder im WMBall vor dem Brandenburger Tor. Und, Herr Scheel, wie ging’s aus? „Ich habe geführt, aber der Gerhard konnte ausgleichen. Ein tolles Tor von ihm! Perfekt, in die rechte, obere Ecke. Unhaltbar.“

Der große WM-Ball vor dem Brandenburger Tor ist also seit gestern eröffnet. Unter dem Applaus der Schaulustigen am Pariser Platz hatte Bundeskanzler Schröder als erster Gast die Treppe ins Innere erklommen. Zuvor hatte er den Berlinern und den Touristen zugerufen: „Wir freuen uns auf die WM 2006. Und dieser Ball ist ein Symbol unserer Vorfreude.“

Zwei Stunden vorher stieg schon im Paul-Löbe-Haus die erste WM-Party. 650 Gäste aus Politik, Kultur, der Wirtschaft und der Fußballbranche waren geladen. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse sagte: „Wir haben ab heute 1000 Tage Zeit, uns auf dieses Ereignis vorzubereiten. Wir wollen nicht nur eine gute deutsche Nationalmannschaft sehen. Wir wollen uns der Welt auch als Kulturstaat und freundlicher Gastgeber präsentieren.“

In der ersten Reihe saß Bundeskanzler Schröder. Links neben ihm: André Heller. Der Künstler ist für das WM-Kulturprogramm verantwortlich und somit auch für den Globus auf dem Pariser Platz. Rechts neben Schröder saß Franz Beckenbaue, der Präsident des Organisations-Komitees 2006. „Ab heute dürfen wir uns auf die WM freuen“, sagte Beckenbauer.

Den Termin wollte sich keiner nehmen lassen. Weder Angela Merkel noch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit. In Berlin findet 2006 schließlich das Endspiel statt. Im Mittelpunkt stand gestern natürlich die Eröffnung des 20 Meter hohen Balles. Gegen 20.15 Uhr setzte sich der Tross um Bundeskanzler Schröder zum Pariser Platz in Bewegung. Er ließ sich im Ball die interaktiven Spiele erklären und schaute sich die Ausstellungsstücke an. Zum Beispiel den WM-Pokal, den die deutsche Mannschaft 1954 gewann.

Nach Schröders offiziellem Anpfiff darf seit heute, 10 Uhr, jeder in den Ball gehen. Eintritt: 2 Euro; Jugendliche bis 16 Jahren zahlen die Hälfte, Kinder bis zehn Jahre kommen gratis rein. Und weil es heute der erste Tag ist, sind die Kassen bis 24 Uhr geöffnet. Sonst ist um 18 Uhr Schluss, danach finden im Ball Diskussion, Theaterabende oder Lesungen statt. Der Tagesspiegel wird der Medienpartners des Kulturprogramms im WM-Ball sein.

Los geht’s schon an diesem Sonntag um 20.30 Uhr: Dann diskutieren Klaus Wowereit, die Präsidentin des Goethe-Instituts, Jutta Limbach, und Tagesspiegel-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo über „Politik und Kultur“ im Sport. AG/ide

Das Kulturprogramm im Netz:

www.fifaworldcup.com

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