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© dpa

Arbeitskampf bei der BVG: Überraschung: Alle Trams stehen still

Wer an diesem Donnerstag Straßenbahnen nutzen wollte, muss umplanen: Die Berliner Verkehrsbetriebe sind von einem Warnstreik der Tramfahrer kalt erwischt worden. Erst gegen Mittag sollen die Linien aus ihren Depots fahren.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind am frühen Morgen von einem neuen Warnstreik der Gewerkschaft Verdi kalt erwischt worden. Es habe keine vorherige Ankündigung gegeben, sie seien völlig überrascht, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz. Verdi bestreikt seit 3 Uhr sämtliche Straßenbahnlinien in der Hauptstadt. Die Bahnen sollen bis zum Mittag in den Depots bleiben.

Es hat keine offizielle Stellungnahme gegeben. In dem Tarifstreit hatten am vergangenen Dienstag offizielle Verhandlungen begonnen. Verdi warf Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) am Mittwoch  vor, eine ausgehandelte Einigung zu blockieren. Am gleichen Tag hatte die Gewerkschaft erneut mit Streiks gedroht. "Wir befinden uns weiterhin im Arbeitskampf", sagte Verdi-Sprecher Andreas Splanemann. Seinen Angaben zufolge gilt die Friedenspflicht derzeit nicht, da unklar ist, ob die Gespräche überhaupt fortgesetzt werden.

Arbeitgeber: 24 Millionen Euro angeboten

Im Tarifstreit bei der BVG hatte Verdi zuletzt bis zu neun Prozent mehr Lohn für die rund 12.000 Beschäftigten gefordert. Die Arbeitgeber boten zunächst ein Lohnvolumen von insgesamt 20 Millionen Euro für zwei Jahre, das jedoch laut Verdi nicht einmal für den Inflationsausgleich gereicht hätte.

Zwischenzeitlich hatten die Arbeitgeber ihr Angebot auf 24 Millionen Euro erhöht. Nach dem Willen des Senats sollten vor allem die seit 2005 mit deutlichen Abschlägen eingestellten Busfahrer mehr Gehalt bekommen, während die sogenannten Alt-Beschäftigten nur wenig zusätzlich erhalten sollten. Das lehnten die Gewerkschaften entschieden ab. (ho/ddp/dpa)

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