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Arbeitsmarkt: Berlin nicht mehr Schlusslicht

Berlin hat seinen unrühmlichen Spitzenplatz als Land mit der bundesweit höchsten Arbeitslosenquote wieder abgegeben. Mit 17,8 Prozent lag die Quote in der Hauptstadt geringfügig unter der von Mecklenburg-Vorpommern.

Berlin - Im Oktober hatte Berlin mit 18,1 Prozent noch auf dem traurigen ersten Platz rangiert. Das relativ milde Wetter ließ die Arbeitslosenzahl im November jedoch wieder unter die Marke von 300.000 sinken. Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linkspartei) sprach von einer «weiteren Stabilisierung».

In der Hauptstadt waren Ende vergangenen Monats 298.484 Menschen erwerbslos gemeldet, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur mitteilte. Das waren 5558 weniger als im Oktober, jedoch 15.491 mehr als vor einem Jahr. Hierbei schlägt sich aber auch die neue Statistik nach der Arbeitsmarktreform Hartz IV nieder. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zu Oktober um 0,3 Punkte. Im November vergangenen Jahres hatte sie allerdings noch bei 16,7 Prozent gelegen.

Hintergrund der leichten Entspannung sei das relativ milde Wetter im November, hieß es bei der Arbeitsagentur. Vor allem am Bau fanden deshalb noch deutlich mehr Menschen Beschäftigung als sonst kurz vor dem Wintereinbruch. Dennoch gingen in dieser Branche mit die meisten Jobs verloren, ebenso wie in Erziehung, Unterricht und verarbeitendem Gewerbe. Zusätzliche Beschäftigung gab es dagegen in der Gastronomie.

Etwas entspannt hat sich die Lage im Herbst bei Älteren und bei jungen Leuten in der Hauptstadt. Die Zahl der Erwerbslosen über 55 Jahre ging im November um 966 auf 32.161 zurück. Bei den Arbeitslosen unter 25 Jahre gab es einen Rückgang um 1794 auf 34.816.

Senator Wolf wies darauf hin, dass auch ein Wirtschaftsaufschwung das strukturelle Problem nicht lösen könne, dass es vor allem für Geringqualifizierte zu wenig Beschäftigungsmöglichkeiten gebe. Daher würden auf Dauer auch öffentlich geförderte Tätigkeiten gebraucht. Aus Sicht der Grünen im Abgeordnetenhaus bieten die Zahlen keinen Anlass zur Entwarnung. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sei gefragt, Wirtschaftspolitik nicht allein der Linkspartei zu überlassen. (tso/dpa)

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