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Arbeitsmarkt: Wolf kündigt Modellversuch für Langzeitarbeitslose an

Wirtschaftssenator Harald Wolf hat die Arbeitsmarktpolitik der Bundesregierung scharf kritisiert. Es sei eine "Lebenslüge", dass Langzeitarbeitslosen durch Ein-Euro-Jobs der Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt erleichtert werde, sagte Wolf in Berlin.

Berlin - Mit einem Modellversuch in Berlin will Wolf (Linkspartei.PDS) von langer Arbeitslosigkeit Betroffenen nun eine neue Perspektive bieten. Der Senator forderte, "Arbeit statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren". Langzeitarbeitslosen sollten nicht kurzfristige Ein-Euro-Jobs, sondern gesellschaftlich sinnvolle Arbeit über einen längeren Zeitraum vermittelt werden. Zur Finanzierung solcher Beschäftigungsmaßnahmen müssten Zahlungen an "Hartz-IV"-Empfänger für Wohnung, Lebensunterhalt sowie Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt zusammengefasst werden. Da die Bundesregierung eine entsprechende rechtliche Regelung zurzeit noch ablehne, werde Berlin mit einem Modellversuch die Initiative ergreifen, ergänzte Wolf.

Insgesamt sollen in vier sozialen Einrichtungen noch diesen Monat 100 Stellen eingerichtet werden, sagte Wolf. Es handele sich um gesellschaftlich anerkannte Tätigkeiten, die derzeit weder von privater noch von staatlicher Stelle angeboten würden. Dazu zählen unter anderem die zusätzliche Kinderbetreuung außerhalb der üblichen Arbeitszeiten sowie die Gesundheitsförderung und -vorbeugung für Ältere und Hochbetagte. Die Stellen sollen für bis zu drei Jahre eingerichtet werden. Die Finanzierung erfolge durch Eingliederungsmittel der Job-Center, sagte Wolf. (tso/ddp)

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