zum Hauptinhalt

Arbeitsverträge für Referendare: Lehrergewerkschaft warnt vor Zöllner

Um den Lehrermangel auszugleichen, hatte Zöllner Referendaren angeboten, mittendrin in die „berufsbegleitende Ausbildung“ zu wechseln. Gewerkschaft fürchtet Überbelastung und Burn-out bei Berufsstart.

Von Fatina Keilani

Die Lehrergewerkschaft GEW warnt Referendare davor, die von Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) angebotenen Arbeitsverträge abzuschließen. „Die Arbeitsbelastung wird exorbitant hoch sein“, hieß es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Allenfalls fünf zusätzliche Unterrichtsstunden neben dem Studium hält die GEW für akzeptabel, und auch die nur gegen Bezahlung.

Um den Lehrermangel auszugleichen, hatte Zöllner Referendaren angeboten, mittendrin in die „berufsbegleitende Ausbildung“ zu wechseln. Statt als Beamte auf Widerruf mit einer Unterrichtspflicht von sieben Wochenstunden monatlich 1089 Euro zu verdienen, könnten Referendare dann 2900 Euro brutto als Angestellte verdienen, müssten aber 19 Stunden Unterricht geben.

Eine der angehenden Lehrerinnen, die Zöllners Angebot nicht annehmen wollen, ist Bettina Seidl. Sie unterrichtet die Mangelfächer Mathe und Chemie und ist im dritten Semester Referendarin. Zöllners Angebot findet sie zu anstrengend. Sie sei zwar mit Begeisterung bei der Sache, wolle aber nicht schon beim Berufsstart ausgebrannt sein, nach einer Doppelbelastung von Examensvorbereitung und Unterrichtspflicht.

Bislang konnte die Schulverwaltung nicht genug Lehrer finden. Von denen, die ein Angebot bekommen hatten, sagten viele doch noch ab. Beate Stoffers von der Senatsbildungsverwaltung freute sich fast schon über darüber: „Das ist für GEW-Verhältnisse ein erstaunlicher Wandel.“ Früher habe die Gewerkschaft alles abgelehnt, was die Gewichtung von der Ausbildung hin zum Unterricht verschoben hätte.fk

Zur Startseite