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Berlin: Arche-Schule hat immer noch kein Haus Vorwurf: PDS-Bezirk behindert das Projekt

Es wäre genau die Schule, wie die Vereinten Nationen sie sich für Deutschland wünschen: Sozial benachteiligte Schüler werden besonders gefördert, finanzielles Gefälle wird durch Schulkleidung etwas unsichtbarer und das Schulgeld für arme Kinder zahlt ein Sozialfonds. Das alles sieht das Konzept der Schule vor, die die christliche Kinder- und Jugendeinrichtung Arche im Sommer in Marzahn-Hellersdorf eröffnen will.

Es wäre genau die Schule, wie die Vereinten Nationen sie sich für Deutschland wünschen: Sozial benachteiligte Schüler werden besonders gefördert, finanzielles Gefälle wird durch Schulkleidung etwas unsichtbarer und das Schulgeld für arme Kinder zahlt ein Sozialfonds. Das alles sieht das Konzept der Schule vor, die die christliche Kinder- und Jugendeinrichtung Arche im Sommer in Marzahn-Hellersdorf eröffnen will. Doch nun sieht es so aus, als legten ausgerechnet die im Bezirk regierenden Sozialisten von der PDS der Arche Steine in den Weg.

Bis heute ist noch nicht geklärt, ob die Arche-Schule am gewünschten Ort entstehen kann. Vorgesehen ist ein still gelegtes Schulgebäude in der Tangermünder Straße. Doch noch fehlt das Einverständnis des Bezirks, und inzwischen drängt die Zeit, weil der Plattenbau aufwändig saniert werden müsste. Da die PDS traditionell kirchenfern ist, gilt als eine Erklärung für die Verzögerungen die geplante Trägerschaft für die Arche-Schule durch die Freie Evangelische Schule Berlin. Deren Geschäftsführer Clemens Volber schildert die Schwierigkeiten mit dem Bezirk: „Erst meldete sich wochenlang niemand, dann stellte sich heraus, dass sich die Zuständigkeiten geändert haben. Jetzt wissen wir immer noch nicht, woran wir sind“.

Eine weitere mögliche Erklärung für die Verzögerungen sind die Vorbehalte, die PDS-Bezirksbürgermeister Uwe Klett generell gegen Privatschulen hat. „Sie führen zu einer Teilung der Gesellschaft, da sie vor allem Familien offen stehen, die sich das Schulgeld leisten können“, sagt Klett. Als Beispiel nennt er die Best-Sabel-Grundschule in Mahlsdorf- Süd, die sich kaum vor Anmeldungen retten kann, obwohl sie monatlich 300 Euro kostet. Die Folge ist: Die sozial gesicherten Kinder gehen zu Best Sabel, die anderen eher in die öffentlichen Schulen.

Mit diesem Vorbehalt können die Verfechter der Arche-Schule nur wenig anfangen. Schließlich wollen sie das genaue Gegenteil von sozialer Ausgrenzung. Sie wollen gerade sozial benachteiligte Kinder erreichen: Für diese sollen 60 Prozent der Schulplätze reserviert werden. Wer sich den Mindestsatz von 39 Euro Schulgeld nicht leisten kann, soll vom Sozialfond profitieren können, der über den Förderverein eingerichtet wird.

Die Hellersdorfer Arche hat sich in den zehn Jahren ihres Bestehens von einer Suppenküche zu einer Betreuungseinrichtung entwickelt, die täglich knapp 200 Kinder und Erwachsene betreut. Neuerdings gibt es auch einen Ableger in Friedrichshain und in Hamburg. Arche-Gründer Pastor Bernd Siggelkow und sein Mitstreiter Kai-Uwe Lindloff wollen den Kindern künftig nicht erst nach Schulschluss helfen, sondern sie direkt in ihrem schulischen Fortkommen unterstützen und ihre oft schwierigen familiären Bedingungen kompensieren. Deshalb wollen sie die Schule gründen. Gegen die Ziele hat Uwe Klett nichts, aber ihm wäre es lieber, wenn eine staatliche Schule das Konzept umsetzte. Deshalb bedauert er, dass das Grundgesetz dem Senat keine andere Wahl lässt, als freie Schulen zu fördern.

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