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Die Flüchtlingsunterkünfte reichen in Berlin nicht aus. Hier ein Heim in Köpenick.

© imago/Hans Scherhaufer

Asylbewerber in Berlin: Senat zahlte 185.000 Euro an Maklerprovisionen für Unterkünfte

Bei der Suche nach Unterkünften für Flüchtlinge haben Heimbetreiber in drei Fällen Makler eingeschaltet. Das Land Berlin bezahlte. Ob es rechtliche Verbindungen zwischen Betreiber- und Maklerfirmen gab, wurde nicht überprüft.

Um Flüchtlingsunterkünfte zu akquirieren, musste das Land Berlin in drei Fällen die Dienste von Maklern finanzieren. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) zahlte mehr als 185 000 Euro an Provisionen für drei Unterkünfte in Charlottenburg und Pankow. Dies geht aus der Antwort von Sozialstaatssekretär Dirk Gerstle (CDU) auf eine schriftliche Anfrage der Linken-Abgeordneten Elke Breitenbach hervor. Allein 96 000 Euro wurden für die Vermittlung des Flüchtlingsheims an der Soorstraße in Charlottenburg gezahlt. Bei den Zahlungen sei nicht überprüft worden, ob die Betreiber der Heime und die Maklerfirmen firmenrechtlich verbunden waren. Dafür habe es keine Anhaltspunkte gegeben. Der Senat hat den Angaben zufolge nicht selber die Makler beauftragt. Eine Abfrage des Lageso bei Maklerfirmen bereits im Jahr 2013, ob auf diese Weise geeignete Immobilien gefunden werden können, sei erfolglos geblieben.

Unterdessen wird der Polizeiabschnitt 33 in der Perleberger Straße in Moabit immer öfter zur Anlaufstelle von Flüchtlingen, wenn die zentrale Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in der Turmstraße geschlossen hat. Nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist das für die dortigen Beamten kaum noch zu bewältigen. Zeitweise hielten sich bis zu 40 Flüchtlinge im Eingangsbereich und der Gefangenensammelstelle auf. Der GdPLandeschef Detlef Herrmann sagte, dass inzwischen Polizisten die Flüchtlinge und deren Kinder mit eigenen Getränken und Essen versorgten.

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