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Berlin: Atem anhalten!

über den seltenen Vorzug der Silbersteinstraße Fast möchte man dem Senat dazu gratulieren, dass er so etwas hat wie die Silbersteinstraße: Vom Verkehr belastet bis zum Geht-nicht-mehr, zugepestet mit Dieselruß über alle EU-Grenzwerte – und doch als Verkehrsweg eigentlich überflüssig. Denn wenn die Straße demnächst für Lastwagen gesperrt wird, können die sich ihren Weg über die parallel verlaufende Autobahn suchen.

über den seltenen Vorzug der Silbersteinstraße Fast möchte man dem Senat dazu gratulieren, dass er so etwas hat wie die Silbersteinstraße: Vom Verkehr belastet bis zum Geht-nicht-mehr, zugepestet mit Dieselruß über alle EU-Grenzwerte – und doch als Verkehrsweg eigentlich überflüssig. Denn wenn die Straße demnächst für Lastwagen gesperrt wird, können die sich ihren Weg über die parallel verlaufende Autobahn suchen. So hat der Senat Tatkraft und Einsatzfreude gezeugt und doch kaum jemandem weh getan. Sehr praktisch!

Ist es an dieser Stelle Neuköllns ausnahmsweise gelungen, den Umwelt-Pelz zu waschen, ohne ihn nass zu machen? Das sieht nur so aus. Denn die Sperrung simuliert zwar entschlossene Politik, ist aber keine. Der Ruß verschwindet ja nicht durch die Sperrung, sondern sucht sich seinen Weg in die Lungen der Städter dann eben auf längerem Umweg. Und sobald es beispielsweise an die Schildhornstraße oder die Karl-Marx-Straße geht, die beide nicht vernünftig zu umfahren sind, erkennen wir die Untauglichkeit des Prinzips Silbersteinstraße.

Was wir brauchen, ist ein Konzept, das Abgase vermeidet und nicht nur so lange durch die Stadt schiebt, bis alle Messgeräte die gleiche hohe Belastung anzeigen. Andere deutsche Städte wie Düsseldorf oder München sind offenbar weiter mit ihren Gegenmaßnahmen. Berlin, so scheint es, hält bisher nur den Atem an. Und das ist angesichts des Rußproblems keine Erfolg versprechende Strategie.

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