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Atombomben: Erinnerung an 60 Jahre Hiroshima

Am Samstag werden Atomwaffen-Kritiker an die Bombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki erinnern. Die "Nacht der 100.000 Kerzen" findet auch in Berlin statt.

Berlin (04.08.2005, 9:40 Uhr) - Mit Gottesdiensten, Konzerten und der Teilnahme an einer bundesweiten "Nacht der 100.000 Kerzen" wird an diesem Samstag auch in Berlin an die Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki vor 60 Jahren erinnert. Die Kerzen sollen in Deutschland vor Militäreinrichtungen, auf städtischen Plätzen, in Kirchen, Rathäusern oder auf Seen und Flüssen angezündet werden.

In Berlin sollen Lichter vor der Gedächtniskirche entzündet werden, in der am Abend (22 Uhr) auch ein Benefizkonzert zu Gunsten der "Nuclear Weapons Inheritance Projects" stattfindet. Die von Studenten betriebene internationale Vereinigung dokumentiert die Folgen von Atomwaffeneinsätzen. Veranstalter ist die Organisation "Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges" (IPPNW). Bei dem Konzert spricht auch der EKD-Ratsvorsitzende und Berliner Bischof Wolfgang Huber. Am 9. August findet in der Katholischen Gedenkkirche Maria Regina Martyrum am Heckerdamm ein Ökumenischer Gedenkgottesdienst zur Erinnerung an die Atombombenabwürfe statt.

Im Volkspark Friedrichshain wird am Großen Teich am Vormittag des 6. August die japanische Friedensglocke geläutet, um der Opfer der Atombombenabwürfe zu gedenken und auf Atomwaffengefahren in heutiger Zeit aufmerksam zu machen. Auf dem Alexanderplatz wollen Medizinstudenten Antworten geben auf die Frage "Was wäre wenn...?"

Berlins Parlamentspräsident Walter Momper ist am Mittwoch nach Hiroshima gereist, wo er bis Sonnabend an der 6. Weltkonferenz der internationalen Vereinigung "Mayors for Peace" (Bürgermeister für den Frieden) und den Gedenkveranstaltungen zum 60. Jahrestag der Atombombenabwürfe teilnimmt.

"Nach 60 Jahren begleitet uns nach wie vor die atomare Bedrohung", betonen die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges in einer Erklärung. "Die Sprengkraft der bis heute verbliebenen 28 000 Atomwaffen würde ausreichen, das Leben auf dieser Welt mehrfach auszulöschen. Und die Lage wird immer unübersichtlicher. Die USA planen neue Generationen von Atomwaffen und immer mehr Staaten und nichtstaatliche Akteure greifen nach dieser Massenvernichtungswaffe. Selbst in Deutschland lagern noch bis zu 150 US-Atomwaffen." (tso)

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