zum Hauptinhalt

Berlin: Aubis-Chef weist Mordverdacht zurück

Die Manager des Immobilienunternehmens Aubis haben sich dagegen verwahrt, in irgendeiner Form mit dem Tod ihres ehemaligen Mitarbeiter Lars Oliver P. zu tun zu haben.

Die Manager des Immobilienunternehmens Aubis haben sich dagegen verwahrt, in irgendeiner Form mit dem Tod ihres ehemaligen Mitarbeiter Lars Oliver P. zu tun zu haben. "Wir als Verantwortliche der Aubis-Unternehmensgruppe haben diesen Mitarbeiter zu keinem Zeitpunkt bedroht noch ihm irgendeinen Anlass dazu gegeben, sich bedroht zu fühlen", sagte Aubis-Chef Christian Neuling dem Tagesspiegel am Sonntag. Er beklagte, dass durch Berichte über den mysteriösen Tod von P. vor zwei Monaten "in problematischer Art und Weise ein Zusammenhang konstruiert wird, der nicht zutrifft." Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt derzeit, ob der frühere EDV-Verantwortliche Lars P. Opfer eines Kapitalverbrechens geworden ist. Wie berichtet, hatte P. der Staatsanwaltschaft angebliches Belastungsmaterial angeboten, das in dem Betrugsverfahren gegen Neuling und den zweiten Aubis-Manager, den ehemaligen CDU-Politiker Klaus Wienhold, möglicherweise wichtige Aufschlüsse hätte geben können. Vor zwei Monaten war P. jedoch tot an einem Baum im Grunewald entdeckt worden. Die anfängliche Suizid-Theorie wurde jüngst durch den Fund verdächtiger Spuren in Frage gestellt.

Nach Informationen eines früheren Kollegen von Lars P. gehörte der Computerexperte offenbar zu dem sehr kleinen Kreis der Aubis-Mitarbeiter, der Zugang zu internen Unterlagen des Immobilienunternehmens hatte. "Lars war für die komplette EDV-Vernetzung zuständig und hatte Zugang zu allen Bereichen", berichtet der ehemalige Aubis-Mitarbeiter dem Tagesspiegel. Das war in dem Unternehmen, das vorübergehend mehr als 300 Beschäftigte hatte, offenbar ein seltenes Privileg. Sogar hochrangige Mitarbeiter, so der frühere Aubis-Beschäftigte, hatten keinen Zugang zu den meisten wichtigen Unternehmensdaten. "Das lief alles über die Lebensgefährtin von Herrn Wienhold, die die Buchhaltung geleitet hat. Da wurde ziemlich viel verdeckt gehalten."

Das Immobilienunternehmen Aubis spielt eine wichtige Rolle im Berliner Bankenskandal. Gegen Wienhold und Neuling läuft ein Ermittlungsverfahren wegen Untreue und Betrugs. Wusste Lars P. möglicherweise mehr, als es anderen lieb war? Außer den Managern und Wienholds Lebensgefährtin hatten nur wenig andere Mitarbeiter Einblick in die Unterlagen, sagt der frühere Kollege von P. Der hatte als EDV-Verantwortlicher zumindest theoretisch den Zugang zu fast allen Materialien, die im Computersystem der Aubis-Gruppe gespeichert waren. Aubis-Chef Neuling will sich zu diesen Fragen nicht äußern. "Ich hoffe, dass die Staatsanwaltschaft zügig alle Einzelheiten aufklärt", sagt der Aubis-Chef knapp. "Dann wird sich darstellen, dass das überhaupt nichts mit uns zu tun hat."

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false