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Aubis-Manager: Grüne fordern weiteren Gutachter im Fall Neuling

Die Grünen-Fraktion hat das neue Gutachten zur Verhandlungsunfähigkeit des ehemaligen Aubis-Managers Christian Neuling kritisiert. Die Berliner Justiz täte gut daran, einen weiteren auswärtigen Gutachter zu beauftragen.

Berlin - Ein solcher Gutachter sei nötig, um letzte Zweifel zu beseitigen, sagte Grünen-Rechtsexperte Dirk Behrendt. "Es ist für das Rechtsbewusstsein der Bevölkerung unerträglich, wenn sich der Eindruck verfestigt, lediglich findige Anwälte beschäftigen zu müssen, um sich einem Prozess entziehen zu können."

Neuling gilt nach dem neuen Gutachten für die nächsten vier bis sechs Monate weiterhin als verhandlungsunfähig. Grund ist demnach eine "seelische Erkrankung" des 63-Jährigen. Nach der Teilnahme Neulings am diesjährigen Berlin-Marathon hatte die Staatsanwaltschaft die erneute Begutachtung beantragt. Das Landgericht hatte ein Verfahren wegen Betrugs gegen Neuling Ende April aus gesundheitlichen Gründen vorläufig ausgesetzt. Zuvor war bereits dessen Partner Klaus-Hermann Wienhold wegen Verhandlungsunfähigkeit aus dem so genannten Aubis-Verfahren ausgeschieden. Der Prozess hatte zwei Jahre gedauert.

Seit März 2004 standen Wienhold und Neuling wegen Betrugs und versuchten Betrugs zum Nachteil der Berlin Hyp vor dem Landgericht. Die beiden Geschäftsführer der Immobilienfirma Aubis waren angeklagt, gemeinsam mit dem Leipziger Wärmelieferanten Elpag durch überhöhte Heizpreise einen Millionenschwindel zu Lasten der Bank eingefädelt zu haben. Beide Manager bestritten die Vorwürfe. (tso/ddp)

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