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Berlin: Auch die Flugsicherung hat ihre Probleme mit dem Lichtspektakel

Siebzig Kilometer sollen die Strahler auf der Siegessäule in der Silvesternacht in den Himmel über Berlin reichen. Ein Experte der Flugsicherheit konnte darüber gestern nur lachen.

Siebzig Kilometer sollen die Strahler auf der Siegessäule in der Silvesternacht in den Himmel über Berlin reichen. Ein Experte der Flugsicherheit konnte darüber gestern nur lachen. Auch beim Berliner Lampenhersteller Osram hält man diese Reichweite für übertrieben. Insgesamt will "Art in Heaven" 250 Scheinwerfer am Großen Stern aufstellen, 118 davon direkt auf der Siegessäule, die mit 3,8 Megawatt Strom ihr Licht an das Firmament malen sollen.

Zumindest von der Flugsicherheit hat das monumentale Lichtkunstwerk jetzt die Genehmigung erhalten - auf Umwegen. Denn die Luftraumüberwacher erfuhren von "Art in Heaven" erst aus der Zeitung. Die Fluglotsen waren wenig begeistert. Dennoch haben sie sich mit den Veranstaltern zusammengesetzt und ihnen Auflagen für das Spektakel erteilt. So muss Art in Heaven über ein vom Stromnetz unabhängiges Telefon für die Deutsche Flugsicherheit (DFS) ständig erreichbar sein, damit die Lichter bei Störungen für den Flugverkehr sofort ausgeschaltet werden können. "Wenn ein Pilot im Tower meldet, dass die Strahler stören, stoppen wir das Ganze", betonte DFS-Sprecher Schanz. Die Strahler haben zwei bis sieben Kilowatt Stärke und dürfen in einem 45-Grad-Winkel aus der Vertikale in den Himmel strahlen.

Mit dem Aufbau der 250 Scheinwerfer soll nach einem "minutiösen Plan" am 26. Dezember an und auf der Siegessäule sowie an der Straße des 17. Juni begonnen werden. Wie der Sprecher von Art in Heaven, Peter Massine, gestern mitteilte, wird bei der Lieferung der "größten Scheinwerfer der Welt" - die Gehäuse stammen aus Italien - mit keinen Schwierigkeiten gerechnet. Das Aufstellen werde bis zum 31. Dezember dauern.

Am 28. Dezember wolle man die Lichtchoreographie einprogrammieren, die Energiespitzen überprüfen und sicherstellen, dass die "Bewag nicht zusammenbricht". Zwei Tage vor der Silvester-Veranstaltung sei eine Art Generalprobe der Gesamtkonzeption geplant, allerdings ohne das später geplante Feuerwerk. Man könne also schon am frühen Abend die Lichtstrahler betrachten, allerdings nur für wenige Minuten.

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