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Berlin: Auch Polizei will Ankläger in den Kiezen Jugendkriminalität werde so effektiver bekämpft

Um gegen die zunehmende Jugendkriminalität vorzugehen, hielte es auch die Polizei für sinnvoll, wenn Staatsanwälte künftig für einzelne Bezirke zuständig wären. „Der Reibungsverlust ist einfach zu groß, wenn man als Ermittler immer mit anderen Staatsanwälten zu tun hat, die man nicht kennt“, sagt der Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Rolf Kaßauer.

Um gegen die zunehmende Jugendkriminalität vorzugehen, hielte es auch die Polizei für sinnvoll, wenn Staatsanwälte künftig für einzelne Bezirke zuständig wären. „Der Reibungsverlust ist einfach zu groß, wenn man als Ermittler immer mit anderen Staatsanwälten zu tun hat, die man nicht kennt“, sagt der Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Rolf Kaßauer. Wie berichtet, hatten bereits die Jugendrichter eine Regionalisierung der Staatsanwälte gefordert. Die 38 Jugendrichter arbeiten bereits in den Kiezen. Die 50 Staatsanwälte sind hingegen so organisiert, dass sie den Anfangsbuchstaben der Nachnamen Tatverdächtiger zugeteilt sind.

„Es gibt zwar einen Jugendstaatsanwalt pro Direktion, aber der ist nur beratend tätig, er bearbeitet nicht die Fälle“, erklärt Kaßauer. Das sei für die Polizisten schwierig. „Kennt man einen Ankläger persönlich, können Entscheidungen schneller getroffen werden.“ Die Staatsanwaltschaft lehnt eine Regionalisierung ab. Unter anderem deshalb, weil es zu unübersichtlich sei, wenn die jungen Straftäter beispielsweise aus ihrem Bezirk wegzögen. Da bislang ein Staatsanwalt immer für einen Jugendlichen zuständig ist, sei es völlig irrelevant, in welchem Bezirk der Delinquent lebt.

Auch die Forderung, Jugendprozesse künftig im Bezirk anstatt in Moabit zu verhandeln, hält Kaßauer für sinnvoll. „Erscheint ein Jugendlicher nicht, ist es leichter für den Richter, beim Polizeiabschnitt anzurufen und einen Funkwagen zu schicken, der ihn einfach abholt.“ tabu

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