zum Hauptinhalt

Berlin: Auch türkische Zeitungen rufen zu Spenden auf

GAZETELER RÜCKBLICK Von Suzan Gülfirat Jeden Montag im Tagesspiegel: Ein Rückblick auf die in Berlin erscheinenden türkischen Tageszeitungen. „Europa durchlebt eine Katastrophe“, „Europa kämpft gegen die Flut“ und „Die Jahrhundert-Flut“, so lauteten zu Beginn der vergangenen Woche die Schlagzeilen auf den Nachrichtenseiten der türkischen Zeitungen.

GAZETELER RÜCKBLICK

Von Suzan Gülfirat

Jeden Montag im Tagesspiegel: Ein Rückblick auf die in Berlin erscheinenden türkischen Tageszeitungen.

„Europa durchlebt eine Katastrophe“, „Europa kämpft gegen die Flut“ und „Die Jahrhundert-Flut“, so lauteten zu Beginn der vergangenen Woche die Schlagzeilen auf den Nachrichtenseiten der türkischen Zeitungen. Doch als die Wassermassen ganze Städte in Deutschland überschwemmten, änderte sich der Ton: „Wir sind betroffen“, übertitelte die Tageszeitung Türkiye am Donnerstag ihre Europaseite – auf Deutsch. Die Zeitung rief die Leser zu Spenden auf. Ebenfalls auf Deutsch schrieb das Blatt: „Sie haben uns in der Zeit des Erdbebens unterstützt. Das haben wir nicht vergessen.“ Am Sonntag zitierte das Blatt Bundespräsident Johannes Rau in der Überschrift: „Jetzt ist die Zeit zu helfen.“ Dazu zeigte das Blatt eine Aufnahme aus Pirna: Ein traurig dreiblickender alter Mann hält seine Mahlzeit von der Suppenküche in den Händen.

Am Freitag widmete die Boulevardzeitung Hürriyet dem Thema ebenfalls fast die ganze erste Seite der Europa-Beilage. „Nach Österreich, Schweiz und Tschechien, ist Deutschland eines der am meisten betroffenen Länder“, schrieb das Blatt. Weiter unten titelte die Zeitung zu einem Bild von Bundeskanzler Gerhard Schröder: „Schröder ruft das deutsche Volk zu Spenden auf.“ Am Sonnabend schickte schließlich auch die Hürriyet eine ganzseitige Botschaftauf Türkischin den Osten: „Wir sind bei euch.“ Dazu zeigte die Zeitung ihr „Foto der Woche“: Ein Sanitäter hilft einem Mann, der ins Wasser gestürzt war, aufzustehen.

Auch in Istanbul hat es am Sonnabend so heftig geregnet, dass ganze Straßenzüge überschwemmt wurden. Die Regenfälle in der türkischen Metropole haben einen Erwachsenen und drei Jungen im Alter zwischen 12 und 14 Jahren das Leben gekostet. Die Jungen hätten gerade ihr Fußballtraining beendet, als sie in eine Pfütze getreten seien, die von umgerissenen Elektrizitätsleitung unter Strom gesetzt worden war, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Anatolia. Die Hürriyet berichtete am Sonntag, dass dies die Kabel einer Schweißmaschine gewesen seien, die die Arbeiter vergessen hätten auszuschalten, bevor sie vor dem Regen weggelaufen seien. Die Titelseiten dominierten jedoch die bevorstehenden Parlamentswahl in Deutschland und in der Türkei.

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false