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Berlin: Auf dem 20-seitigen "Wehrwolf"-Papier wird Joschka Fischer ebenso aufgeführt wie die bereits verstorbene Rosa Luxemburg

In Berlin kursiert erneut eine schwarze Liste der rechtsextremen Spitzelkampagne "Anti-Antifa". Die unbekannten Verfasser aus der Neonazi-Szene haben in dem 20-seitigen Papier mit dem Titel "Der Wehrwolf" zahlreiche Namen und Adressen politischer Gegner aufgeführt.

Von Frank Jansen

In Berlin kursiert erneut eine schwarze Liste der rechtsextremen Spitzelkampagne "Anti-Antifa". Die unbekannten Verfasser aus der Neonazi-Szene haben in dem 20-seitigen Papier mit dem Titel "Der Wehrwolf" zahlreiche Namen und Adressen politischer Gegner aufgeführt. Darunter finden sich, mit Fotos, Politiker wie Außenminister Joschka Fischer und CDU-Generalsekretärin Angela Merkel. Auch Sozialdemokraten, Liberale und PDS-Mitglieder wurden abgelichtet.

Der "Wehrwolf" hat zudem jüdische Einrichtungen, Linke, den Verfassungsschutz und "Diverse" ins Visier genommen. Die Liste erweckt allerdings den Eindruck wahnhafter Sammelwut. So werden auch Personen erwähnt, die längst tot sind, wie zum Beispiel Rosa Luxemburg. Trotzdem ist das Papier ernst zu nehmen. Der oder die Verfasser orientieren sich am Berliner Polizistenmörder Kay Diesner, der als "Märtyrer" des "WAW" (Weißer Arischer Widerstand) gefeiert wird. Außerdem weisen zwei Eigenadressen auf Verbindungen zu einer schwarzen Liste Berliner Rechtsextremisten sowie zu einem holländischen Neonazi hin, der als einer der Organisatoren der internationalen "Anti-Antifa"-Kampagne gilt.

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