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Berlin: Auf dem Dach des "Neuen Kranzler Ecks" entsteht ein Sportclub

Auf dem Dach des "Neuen Kranzler Ecks" auf dem früheren Victoria-Gelände am Kurfürstendamm soll ein Sportcenter samt Laufbahn eröffnet werden. Betreiber ist das Hamburger Fitnessstudio "Meridian".

Auf dem Dach des "Neuen Kranzler Ecks" auf dem früheren Victoria-Gelände am Kurfürstendamm soll ein Sportcenter samt Laufbahn eröffnet werden. Betreiber ist das Hamburger Fitnessstudio "Meridian". Die Eröffnung ist, zusammen mit der Fertigstellung des Neubaus, für Oktober 2000 geplant. Der Vertrag mit der Bauherrin, der Deutschen Immobilien Fonds AG (DIFA) sei "in trockenen Tüchern", sagte gestern eine Sprecherin von Meridian.

Dann werden Clubmitglieder, vermutlich aber auch Tagesgäste, in 60 Metern Höhe auf dem Dach und mit Blick über Berlin joggen können, und zwar auf einer sogenannten "Tartanbahn", die sich über 400 Quadratmeter erstrecken wird. Das ist eine mit Kunststoff bedeckte Bahn, die speziell für Läufer konzipiert ist. Zudem soll es auf dem Dach eine Sauna mit Außenbereich geben - zu der ein Eukalyptusbad, eine finnische Sauna und eine Heusauna gehören - sowie eine Liegeterrasse.

Der Charlottenburger Baustadträtin Beate Profé (Grüne) zufolge ist für das Sportcenter auf dem Dach zwar eine Genehmigung sowie eine Änderung des Bebauungsplans nötig, dem stehe jedoch grundsätzlich nichts im Wege. Profé begrüßt es sogar, dass die oberen Etagen des Hochhauses damit der Öffentlichkeit zugänglich würden, wenn auch nur gegen Eintritt.

Der riegelartige, 16-geschossige Neubau, der 160 Meter lang ist, wurde von dem Chicagoer Architekten Helmut Jahn entworfen. Im November wurde Richtfest gefeiert. Das Haus mit seiner Glasfassade wird in den oberen Geschossen Büros beherbergen, unten sind Geschäfte, Restaurants und Cafés geplant. Auf der zugehörigen Freifläche soll ein "Kunst- und Event-Hof" mit zwei Volieren für Fasane, Sittiche und Guineatauben angelegt werden. Zu dem 660-Millionen-Projekt gehören 560 Tiefgaragenplätze.

Der Neubau war lange umstritten. Die ersten Pläne datieren aus den Siebzigern, das Haus in seiner jetzigen Form war erstmals 1993 öffentlich vorgestellt worden. Die damalige Eigentümerin, die Victoria-Versicherung, verkaufte jedoch später an die DIFA.

Ein Grund für die etwas ungewöhnliche, riegelartige Form war, dass das Bezirksamt, aber auch der damalige Bausenator Wolfgang Nagel (SPD) das Café Kranzler an der Ecke zur Joachimstaler Straße erhalten wollten, das bei einer herkömmlichen Blockrandbebauung abgerissen worden wäre. Inzwischen hat der Betreiber nun allerdings aufgegeben. Das Gebäude stehe jedoch unter Denkmalschutz, sagte Profé. Die Baustadträtin geht davon aus, dass in der Rotunde wieder ein gastronomischer Betrieb unterkommt.

esch

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