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Auf dem Prüfstand: Gutachter untersuchen alle U-Bahnhöfe

Nach dem Feuer im Bahnhof Deutsche Oper

Die Sicherheit der Berliner U-Bahnhöfe steht weiter auf dem Prüfstand. Die Senatsverwaltung für Verkehr beauftragte jetzt unabhängige Institute mit der Erstellung entsprechender Gutachten, sagte Strieders Sprecherin Petra Reetz gestern. "Wir erwarten, dass wir im Laufe des Jahres für jeden U-Bahnhof eine Aussage treffen könnten", sagte sie. Offen ist weiterhin die Ausstattung einiger Bahnhöfe mit mehr als einem Aufgang. Die Verkehrsverwaltung will mit einem unabhängigen Gutachten das von der BVG bestellte kontrollieren.

Nach dem Brand im U-Bahnhof Deutsche Oper im vergangenen Juli hatte die BVG Sicherheitsmängel insbesondere in Bahnhöfen mit nur einem Ausgang eingeräumt und Verbesserungen angekündigt. Bei dem Unfall waren in unmittelbarer Nähe zur Love Parade 21 Menschen leicht verletzt worden.

Ein von der BVG in Auftrag gegebenes Gutachten für die Linie U 2 liegt vor, sagte am Montag Hans-Heino Dubenkropp, Mitglied im Vorstand Betrieb bei der BVG. Demnach wird in Frage gestellt, ob alle Bahnhöfe an der U 2 wirklich mit zusätzlichen Aufgängen ausgestattet werden müssen, wenn sie bisher nur über einen verfügen. Möglicherweise reiche es, die vorhandenen Notausgänge zu verbessern.

Die Verkehrsverwaltung will erst die Ergebnisse ihrer Untersuchungen abwarten, sagte Reetz. "Wir schließen nicht aus, dass zweite Ausgänge gebaut werden", sagte die Sprecherin. Es gebe aber möglicherweise viele kleine Mängel, die zusammenkommen und relativ leicht - und kostengünstiger - zu beheben seien. So habe sich bei dem Brand am Bahnhof Deutsche Oper gezeigt, wie wichtig gut geschultes Personal im Notfall sei.

Nach dem Unglück im Juli hatte die BVG angekündigt, an den 24 U-Bahnhöfen, die wie die Unglücksstation Deutsche Oper nur über einen Ausgang verfügen, aus Sicherheitsgründen rund um die Uhr Mitarbeiter einzusetzen. Wie gestern berichtet, kann dieses Konzept aber selbst an den elf besonders sicherheitsrelevanten Stationen nicht umgesetzt werden, weil das Personal fehlt. Dubenkropp betonte gestern, dass es eine klare Anweisung gebe, dass diese elf Bahnhöfe besetzt sein müssten. Er räumte aber ein, dass die ursprünglich gemachte Zusage an den Senat, insgesamt stärker Präsenz auf den Stationen zu zeigen, aus Personalmangel schwer einzuhalten ist.

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