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Berlin: Auf dem Weg zur Leistungsschule

Am Wettbewerb des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller nehmen 14 Schulen teil

Die Greenwich-Hauptschule im Märkischen Viertel will es wissen: Zusammen mit 13 weiteren Oberschulen bewarb sie sich beim Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) um die Auszeichnung als „VBKI-Leistungsschule“. Gestern wurde die Schule auf Herz und Nieren geprüft: Zusammen mit Erziehungswissenschaftlern der FU, mit der ehemaligen Schulsenatorin Sybille Volkholz und Elternvertretern ließ sich VBKI-Geschäftsführer Udo Marin erläutern, was die Schule tut, um das Bestmögliche für ihre Jugendlichen zu erreichen.

Schnell wurde deutlich, dass die Greenwich-Schule nichts mit dem gängigen Bild einer Hauptschule gemein hat: Die Schwänzerrate liegt bei nur fünf Prozent und damit bei etwa einem Viertel des an Hauptschulen Üblichen, die Atmosphäre ist freundlich, viele Schüler peilen die Mittlere Reife an.

Wie hoch letztlich ihre Zahl sein wird, steht allerdings noch nicht fest, weil die Schule noch „im Aufbau“ ist. Erst vor zweieinhalb Jahren nahm sie im Gebäude der in Abwicklung befindlichen gleichnamigen Grundschule den Betrieb auf. Die ältesten Schüler sind deshalb erst in der 9. Klasse angekommen.

Der Neubeginn hat der Schule offenbar viele Vorteile verschafft: Das Bezirksamt investierte zwei Millionen Euro in neue Fachräume für Arbeitslehre und Naturwissenschaften. Vor allem aber gab es die Möglichkeit, ein ganz neues und relativ junges Kollegium zusammenzustellen. Der kommissarische Schulleiter Volker Kaiser und die Deutsch- und Kunstlehrerin Jutta Nietfeldt berichteten dem VBKI/FU-Team, was alles möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen: Jahrgangsteams und gegenseitige Unterrichtsbesuche, freiwillige Vergleichsarbeiten schon in Klasse 7 und 8, ein Schülerrat zusätzlich zur Schülervertretung, Streitschlichter, eine Cafeteria, die auf Elternarbeit basiert, Epochenunterricht statt herkömmlicher Stundentafel, das Bekenntnis zur „Nichtraucherschule“ – das heißt, dass auch Lehrer auf dem Schulgelände nicht rauchen dürfen, zusätzliche Klassenfahrten, davon die erste schon nach vier Wochen zum „Kennenlernen“, eine Schülerfirma, die Schulmaterial verkauft und deren Erlös an den Förderverein fließt, sehr frühzeitige Schülerpraktika, um Kontakt zur Wirtschaft zu knüpfen.

Zusammen mit der Greenwich-Hauptschule sind eine weitere Hauptschule, zwei Realschulen und ein Gymnasium in die engere Wahl gekommen. Noch vor den Osterferien soll der Sieger feststehen. Der VBKI bietet der ermittelten „Leistungsschule“ unter anderem an, Kontakt zu Betrieben herzustellen, denn „Reputation ist manchmal wichtiger als Geld“, so FU-Präsident Dieter Lenzen, dessen AG „Schulforschung“ den Anforderungskatalog für den Wettbewerb mitentwarf.

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