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Berlin: Auf der Suche nach dem Corpus Delicti Prozess gegen Räuber verschoben, weil im Gericht die Tatwaffe fehlte

Den Vorwürfen der Staatsanwältin folgte der Angeklagte äußerlich regungslos. Am 7.

Den Vorwürfen der Staatsanwältin folgte der Angeklagte äußerlich regungslos. Am 7. Februar, wenige Minuten nach Mitternacht, soll Ali Y. am Kottbusser Tor in Kreuzberg einen Mann mit einem Messer bedroht haben. Von seinem Opfer erbeutete Ali Y. zehn Euro Bargeld, die ECKarte und erzwang die Nennung der Geheimzahl. Der 23-Jährige, der noch am selben Tag festgenommen wurde und seitdem in Untersuchungshaft saß, musste sich gestern wegen räuberischer Erpressung vor dem Landgericht verantworten. „Ich werde mich zunächst nicht äußern", erklärte er zu Beginn der Verhandlung, die mit dieser Erklärung auch bereits ihr vorläufiges Ende fand.

Der Grund: Es fehlten die in Verwahrung genommenen Beweisstücke für die Tat, insbesondere das Messer, ohne die eine Vernehmung der Zeugen nicht möglich war. Die erste Hoffnung des Gerichts, die Beweismittel könnten aus der Asservatenkammer geholt werden, bestätigte sich nicht. Wie sich herausstellte, liegen sie immer noch bei der Polizei. „Es tut mir sehr Leid“, wandte sich die Richterin an eine Schulklasse, die im Zuschauerraum saß, um die Arbeit der Berliner Justiz kennen zu lernen. „So etwas passiert schon mal“, erklärte sie den Schülern. Am 14. April soll der Prozess fortgesetzt werden – mit den Beweisstücken. R.G.

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