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Berlin: Auf einen Schlag sind sie vier Jahre älter

Heute feiern 2177 Berliner Geburtstag – und genießen damit ein seltenes Vergnügen

Eine gute Flasche Wein hat früher oft gereicht. Dafür hat die Hebamme bei Hausgeburten schon mal den Geburtstermin eines am 29. Februar geborenen Kindes um einen Tag vor oder rückdatiert und das Kleine davor bewahrt, nur alle vier Jahre – im Schaltjahr – Geburtstag zu haben. „Wir werden auch heute noch nach der Möglichkeit gefragt, eine Geburt vor dem 29. Februar einzuleiten oder sie bis danach aufzuhalten“, sagt eine Schwester im Kreißsaal der Benjamin-Franklin-Klinik in Steglitz. Aber klar, so was kommt nicht in Frage.

In Berlin feiern heute 2177 Menschen Geburtstag. Etwas mehr als die Hälfte davon sind Frauen. Und für 63 Kinder, die heute vier Jahre alt werden, ist es der erste Geburtstag überhaupt.

Das Schaltjahr mit seinem 29. Februar ist leicht erklärt. Während der Kalender für ein Jahr – also die Zeit, in der die Erde die Sonne umrundet – 365 Tage einplant, dauert es in Wirklichkeit einen viertel Tag länger. So würden sich die Jahreszeiten immer um einen Viertel Tag verschieben – der Februar wäre irgendwann der heißeste Monat. Deshalb wird alle vier Jahre ein Tag zusätzlich eingefügt – der 29. Februar. Schaltjahre kannte man schon 4000 Jahre vor Christus. Gesellschaften, die diese ignorierten, mussten schon mal zehn Tage am Stück einfach streichen, um den Kalender wieder den Jahreszeiten anzupassen – so beispielsweise geschehen unter Papst Gregor XIII. im Jahre 1582.

Vor vier Jahren übrigens war der 29. Februar für BVG-Kunden ein schöner Tag: Die Drucker in den Bussen konnten keine Fahrscheine mit dem Datum drucken – es durfte offiziell schwarzgefahren werden. jule

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